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Bauboom geht weiter – Immobilienkauf laut Studie 23 Prozent günstiger als Miete

»Eigentum lohnt sich«

Paderborn (WB). Das Baugebiet Springbach Höfe wächst. An mehreren Stellen drehen sich die Baukräne. Weitere Bagger stehen bereit. Die Nachfrage nach Wohneigentum in Paderborn ist ungebrochen. Aber nicht nur hier, sondern auch in den anderen Städten des Kreises. »Eigentum lohnt sich hier«, lautet das Ergebnis einer Studie, die die Sparda-Bank Paderborn vorgestellt hat.

Ingo Schmitz

Im Neubaugebiet Springbach Höfe in Paderborn entsteht ein Haus nach dem anderen. Immer mehr Grundstücke werden von der Stadt an die Bauwilligen veräußert. Aktuell geht es vor allem um Einfamilien- und Reihenhäuser. Foto: Ingo Schmitz

Laut dieser Studie ist es im Kreis Paderborn um 23 Prozent günstiger, eine Immobilie zu kaufen als zu mieten. Damit liege der Kreis allerdings deutlich unter dem Durchschnitt von NRW: Landesweit beträgt der Kostenvorteil von Käufern im Vergleich zu Mietern im Schnitt 35 Prozent. Unterschiede zwischen den Kommunen im Kreis Paderborn macht die Studie nicht. Nach Auffassung von Arnim Peters, Leiter der Sparda-Bank in Paderborn, schrumpfe der Kostenvorteil, je näher man an Paderborn, Elsen und Bad Lippspringe her­anrücke. Das seien neben Salzkotten, Hövelhof und Schlangen aktuell die beliebtesten Lagen für Immobilienkäufer und Bauwillige. »Für diese Kommunen haben wir im Moment die meisten Anfragen«, sagt Arnim Peters.

Im Kreis Paderborn betrage der durchschnittliche Quadratmeterpreis für eine Immobilie 1663 Euro. Für die Kernstadt Paderborn müsse man jedoch eher mit 2400 Euro rechnen, sagt Peters. Ganz klar: Das liegt an den Grundstückspreisen.

Trotz dieser hohen Kosten stehen die Bauherren und -damen in Paderborn Schlange, wie die Stadtverwaltung bestätigt. Derzeit werden die Grundstücke in den Springbach Höfen für die Einfamilien- und Doppelhaushälften an die Interessenten vergeben. »45 Grundstücke aus diesem Segment wurden bereits verkauft, 20 bis 30 weitere werden in den nächsten acht bis zehn Wochen folgen«, teilt Lea Giesen, Sprecherin der Stadt Paderborn, auf Anfrage dieser Zeitung mit.

Auch die Planungen zum Kindergarten und Mehrgenerationenhaus seien inzwischen sehr weit fortgeschritten und unterschriftsreif, heißt es dazu weiter aus der Verwaltung. In der Prüfung befinden sich die Ergebnisse der Ausschreibung für die Grundstücke, auf denen insgesamt acht Mehrfamilienhäuser entstehen sollen.

Arnim Peters

»Voraussichtlich in der Septembersitzung des Haupt- und Finanzausschusses wird darüber beraten und beschlossen«, teilt Giesen mit. Dabei sind vier Mehrfamilienhäuser für den geförderten Wohnungsbau vorgesehen. Die anderen vier Komplexe sollen am Quartiersplatz entstehen und das Areal optisch prägen. Ebenfalls noch in der Ausschreibung befinden sich weitere Reihenhäuser, aber auch sogenannte Gartenhofhäuser und Mehrfamilienhäuser. Zudem sind vier Grundstücke vorgesehen, auf denen Arbeiten und Wohnen in sogenannten Stadthäusern entstehen sollen. Ziel sei es, Gewerbetreibenden, Freiberuflern und Künstlern Platz zu bieten. Auch diese Vergabe soll zeitnah erfolgen.

Nach Angaben der Sparda-Bank-Studie sind die Hauptkäufer von Immobilien zwischen 31 und 40 Jahre alt, Doppelverdiener und mit Kind. Immer mehr stellten fest, dass sie sich eine Baufinanzierung leisten können. »Dabei ist das Niedrigzinsniveau nicht der Hauptgrund, sondern der Wunsch nach einer Altersvorsorge.«

Zehn Millionen Euro hat die Sparda-Bank nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr für die Finanzierung von Neubauten, Immobilienkäufen und Dachausbauten ihren Kunden zur Verfügung gestellt. Tendenz steigend: »Wir hatten noch nie so viele Baufinanzierungen wie in diesem Jahr. Wir sind jetzt im August schon deutlich über dem Durchschnitt des Vorjahres«, berichtet Peters.

So wird gerechnet

Auf lange Sicht soll im Kreis Paderborn der Kauf einer Immobilie günstiger sein als ein Mietverhältnis. Doch wie berechnet sich das? Die Sparda-Bank ist in ihrer Studie von einer Kaltmiete in Höhe von 6,50 Euro pro Quadratmeter ausgegangen. Dem stehen der Kaufpreis der Immobilie sowie der vereinbarte Zinssatz gegenüber. Hinzu kommen Rücklagen für Instandhaltung (3 Prozent), Abschreibung und Wertverlust, Grunderwerbssteuer (6,5 Prozent) sowie entgangene Erträge auf das Eigenkapital (1,7 Prozent). Nicht enthalten sind Maklerkosten. Nach wie vor bleibe aber besonders in der Paderborner Kernstadt das Problem bestehen, dass Häuser oder auch Wohnungen nur schwer zu bekommen seien. Vieles werde mit »Vitamin B unter der Hand« verkauft, bevor es auf den Immobilienmarkt angeboten werden könne

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