Uni Paderborn probiert ab dem Spätsommer neue Preiskonzepte aus
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Paderborn
Wie lassen sich mehr Menschen zu einem Kino-, Museums- oder Theaterbesuch animieren? Antworten auf diese Frage versucht die Universität Paderborn mit dem vom Bund geförderten Forschungsprojekt „Steigerung der kulturellen Teilhabe mittels innovativer und ökonomisch nachhaltiger Preiskonzepte (kulturPreis)“ zu geben.
Partner der Universität sind Paderborns Kulturamt, das Theater, das Pollux-Kino, das HNF, der Musikclub „Wohlsein“, die Caritas und der Kreis Paderborn. Die Juniorprofessorin für Eventmanagement, Beate Flath, kündigte am Mittwoch im Kulturausschuss an, dass neuartige Preiskonzepte wie „Suspended Coffee“, „Pay what you want“ oder „Pay per Use“ ab dem Spätsommer in Paderborn getestet werden.
Den Anfang soll das Pollux machen. Bei „Suspended Coffee“ bezahlt jemand einen zweiten Kaffee für einen Bedürftigen mit. Im Kulturbereich würde das, so Beate Flath, bedeuten, dass eine Person zwei Tickets kauft und eine davon weitergibt. Bei „Pay what you want“ entscheidet jeder selbst, wie viel er zu zahlen bereit ist, bei „Pay per Use“ bestimmt die Dauer des Aufenthalts den Preis.
Solche Konzepte sollen traditionelle Instrumente wie Nachlässe ergänzen, die angeblich nicht genutzt werden. Zielgruppe sind die sogenannten „verletzlichen Verbraucher“ mit wenig Geld. „Die Finanzen sind mit Abstand die größten Hemmnisse für die kulturelle Teilhabe“, fand die Uni in Interviews heraus.
Der Kulturausschuss hält das Forschungsprojekt für sinnvoll und wegweisend. Manfred Krugmann (SPD) betonte gleichwohl, neue Preiskonzepte allein reichten nicht aus, um mehr Menschen an Kultur zu beteiligen.
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