3780 Kinder im Jahr 2022 auf die Welt gebracht
Geburtshilfe der Vincenz-Kliniken in Paderborn und Salzkotten die größte in NRW
Paderborn
Die Geburtshilfe der St.-Vincenz-Kliniken mit ihren Standorten in der Frauen- und Kinderklinik St. Louise Paderborn und im St.-Josefs-Krankenhaus Salzkotten ist mit 3780 Geburten – 102 Zwillinge und eine Drillingsgeburt – im vergangenen Jahr die größte in Nordrhein-Westfalen. Deutschlandweit belegt sie nach eigenen Angaben den siebten Platz.
Damit hat die St.-Vincenz-Geburtshilfe ihren „Titel“ verteidigt. Schon im Jahr 2021 war sie mit 3613 Geburten die Nummer eins in NRW und im bundesweiten Vergleich die Nummer zwölf.
„Obwohl die Geburtenrate in NRW um rund sechs Prozent zurückgegangen ist, verzeichnen wir ein Plus von sechs Prozent. Im vergangenen Jahr haben unsere Teams im Vergleich zum Jahr zuvor mehr als 200 Schwangere zusätzlich betreut – und schon 2021 war ein echtes Rekordjahr“, sagt Prof. Dr. Michael Patrick Lux, Chefarzt der Geburtshilfen, und ergänzt: „Ich bin sehr stolz auf unser Team. Was hier jeden Tag geleistet wird, ist außergewöhnlich. Im vergangenen Jahr konnte ich mich sogar aus einer ganz anderen Perspektive davon überzeugen.“ Ende Oktober kam in der St.-Louise-Geburtshilfe sein Sohn Louis zur Welt. Aufgrund medizinischer Umstände einer der wenigen Kaiserschnitte.
Die Kaiserschnittrate im St.-Josefs-Krankenhaus liegt den weiteren Angaben zufolge bei 17,3 Prozent, in der St. Louise bei 26,4 Prozent. Trotz der Risikogeburten und dem Perinaltalzentrum liege diese Raten unter dem Bundestrend, heißt es. „Die Kaiserschnittrate in unseren Häusern ist niedrig. Eine tolle Bestätigung dafür, dass wir den Frauen eine natürliche und selbstbestimmte Geburt ermöglichen möchten, auch wenn die Rahmenbedingungen schwieriger sind.“
So gab es 2022 insgesamt 102 Kinder, die trotz Steißlage auf natürlichem Weg auf die Welt kamen. „Viele geburtshilfliche Kliniken führend in diesen Fällen oder bei Mehrlingsgeburten einen Kaiserschnitt durch. Bei uns läuft das anders, wenn die werdenden Mütter dies möchten und die medizinischen Voraussetzungen erfüllt sind. Damit ist unsere Geburtshilfe eine Seltenheit in Deutschland“, sagt die leitende Oberärztin der Geburtshilfe, Christine Schmücker.
27 Prozent der Kinder in Salzkotten im Wasser geboren
Das Team am Standort Salzkotten verzeichnet eine Geburtensteigerung von zwölf Prozent − 1200 Geburten. „Der September war mit 118 Geburten der geburtenstärkste. Das zu stemmen, ist nur durch das tolle Engagement jedes einzelnen Teammitglieds möglich“, sagt Dr. Birgit Kohlschein, leitende Oberärztin im St.-Josefs-Krankenhaus, wo mehr Kinder denn je im Wasser zur Welt gekommen seien: „Durchschnittlich werden nur 2 Prozent der Kinder im Wasser geboren, bei uns sind es 27 Prozent.“
Hinter dem Team liege nicht nur ein geburtenreiches Jahr, sondern auch ein herausforderndes, schreiben die Vincenz-Kliniken . Nach der Kreißsaal-Schließung am St. Johannisstift im Februar, habe das Team kurzfristig viele Geburten abgefangen. „Es gab einen enormen Zusammenhalt. In kürzester Zeit wurden weitere CTG-Plätze geschaffen und das Personal weiter aufgestockt. Hier müssen wir aber neue Lösungen finden, denn die Räumlichkeiten sind dieselben geblieben“, sagt Lux. Im Dezember bewilligte das Land NRW eine Sonderförderung in Höhe von rund 5,6 Millionen Euro. Das Geld soll zum einen in die Erweiterung der CTG-Überwachung am Standort St. Louise fließen, zum anderen in die Vergrößerung der Wöchnerinnenstation und Bereiche der Geburtshilfe im St.-Josefs-Krankenhaus, um mehr Kapazitäten für Entbindungen zu schaffen.
Das neue Jahr startet die Frauenklinik St. Louise mit neuen Strukturen: Es erfolgte die Umstellung auf das Beleghebammen-System. 38 Hebammen haben sich hierfür zu der Partnerschaftsgesellschaft „Hebammenteam Paderborn Köchling, Becker, Dahl und Partnerinnen“ zusammengeschlossen. Die Hebammen betreuen die Geburten nun als selbstständige Beleghebammen. Dieser Systemwechsel sei ein langersehnter Wunsch des Teams gewesen, heißt es. Durch das neue System könnten die Partnerinnen sich zukünftig selbst organisieren, selbst über die Dienstmodelle entscheiden und ihre Leistungen einzeln abrechnen. Zudem gewährleiste es eine sehr intensive Betreuung der Schwangeren und Gebärenden.
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