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Notfallversorgung: Paderborner Krankenhäuser sammeln 1300 Unterschriften

Gemeinsam Reform verhindert

Paderborn

Die Geschäftsführungen der Paderborner Krankenhäuser haben sich jetzt mit dem heimischen Bundestagsabgeordneten Carsten Linnemann (CDU) getroffen, um sich über eine bestmögliche Notfallversorgung auszutauschen.

wn

1300 Unterschriften gegen die Reform der Notfallversorgung: (von links) Siegfried Rörig, Carsten Linnemann, Dr. Josef Düllings und Ute Panske (Geschäftsführerin St. Johannisstift).

Im Frühjahr hatten die Kliniken zu der „Aktion pro Patient“ aufgerufen: Gemeinsam sammelten sie 1300 Unterschriften gegen die Reform der Notfallversorgung. Das Vorhaben, sogenannte Integrierte Notfallzentren (INZ) an ausgewählten Standorten zu errichten, wurde abgelehnt.

Carsten Linnemann stellte sich auf die Seite der Akutkrankenhäuser: „Mir war die Brisanz sofort bewusst. Die Sorgen der Menschen waren offensichtlich. Zudem weiß ich aus eigener Erfahrung, wie wichtig gerade in diesem Bereich eine wohnortnahe Versorgung ist. Deswegen bin ich auch im Bundestag aktiv geworden“, betont Linnemann.

Der Gesetzentwurf sah vor, dass ambulante Notfallpatienten nicht mehr an jedem Akutkrankenhaus versorgt werden können, sondern nur in ausgewiesenen INZ. „Diese Entscheidung wäre für die Krankenhäuser untragbar. Schließlich decken die Krankenhäuser seit vielen Jahren den Großteil der Notfallversorgung ab – zu jeder Tages- und Nachtzeit“, erklärt Siegfried Rörig, kaufmännischer Direktor des Brüderkrankenhauses St. Josef. Für die Krankenhäuser ebenfalls problematisch: Obschon in den Räumlichkeiten der Kliniken, sollten diese nach Maßgabe und unter medizinischer Leitung durch die kassenärztliche Vereinigung (KV) geführt werden. „Die wirtschaftliche Verantwortung sollten die Krankenhäuser übernehmen, über die Vergütung entscheidet aber die KV – das kann nicht sinnvoll sein“, betont Josef Düllings, Hauptgeschäftsführer der Sankt-Vincenz-Krankenhaus GmbH.

Der Gegenwind hatte bereits Erfolg: Die INZ sind im aktuellen Gesetzentwurf nicht mehr enthalten. Die Hoffnung liegt nun auf einer Lösung im Sinne der Patienten: „Die beste Maßnahme wäre eine ambulante Notfallversorgung in der Hand der Krankenhäuser. Diese Lösung gibt es bereits in Österreich und der Schweiz“, sagt Düllings.

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