Frauen verdienen immer noch 13 Prozent weniger als Männer
Equal Pay Day: Deutliche Lohnlücke im Kreis Paderborn
Paderborn
Bis zum 7. März haben Frauen in diesem Jahr umsonst gearbeitet – das bedeutet der Equal Pay Day. Der Tag weist damit auf die Ungleichbehandlung von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt hin. Die Lohnlücke, also der Gender Pay Gap, bleibt bestehen.
„Die Lücke wird nach und nach kleiner“, aber es bleibt noch viel zu tun – so lautet das Fazit der Agentur für Arbeit Paderborn zum Equal Pay Day, der auf Dienstag, 7. März, fällt. Laut den Zahlen aus der Entgeltstatistik der Arbeitsagentur verdienen Männer im Kreis Paderborn im Schnitt 3465 Euro brutto, Frauen hingegen 3012 Euro. Die Differenz beträgt demnach etwa 13 Prozent. Für den Kreis Höxter lauten die Zahlen wie folgt: Etwa 3232 Euro brutto verdienen Männer, Frauen hingegen 2779 Euro. „Die Statistik vergleicht ausschließlich die Vergütung der Vollzeitbeschäftigten. Das oft angeführte Argument, Frauen würden ja auch öfters in Teilzeit arbeiten und damit natürlich weniger verdienen, greift hier also nicht“, sagt Simone Wils, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Arbeitsagentur Paderborn.
Positiv sei jedoch: die Lohnlücke im Hochstift wird kleiner, wenn auch langsam. Laut Pressemitteilung der Arbeitsagentur betrug die Differenz im Jahr 2016 noch rund 16 Prozent im Kreis Paderborn und etwa 20 Prozent im Kreis Höxter.
Der „Verband Business and Professional Women Germany e.V.“ (BPW) listet fünf Ursachen für diese ungleiche Bezahlung auf. Zunächst ergreifen Frauen häufig Berufe, die geringer bezahlt werden, und immer noch seien mehr Männer in Leitungspositionen angestellt. Frauen unterbrechen laut BPW ihre Karriere familienbedingt durch Elternzeit oder der Pflege von Angehörigen. Diese Zeiten hätten Einfluss auf den Wiedereinstieg und die Lohnentwicklung. Frauentypische Berufe sind nach Einschätzung des BPW immer noch gesellschaftlich unterbewertet. Zuletzt kritisiert der Verein auch die fehlende Gehaltstransparenz.
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