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Umfrage des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW

„Hohe Akzeptanz für Anlagen“

Paderborn (WB). 39 Prozent der Menschen im Kreis Paderborn sollen laut einer Umfrage stolz darauf sein, Vorreiter-Region bei der Nutzung Erneuerbarer Energien zu sein. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) hervor. Der Kreis Paderborn deckt seinen Strombedarf seit 2018 zu 100 Prozent mit Ökostrom.

Wohl in keiner Region mit vergleichbarer Größe drehen sind so viele Windkraftanlagen im Betrieb wie im Kreis Paderborn. Aktuell sind es mehr als 500. Foto: Jörn Hannemann

Wie der Verband LEE am Freitag mitteilte, hatte das zertifizierte Umfrage-Institut „election.de“ kreisweit zwischen dem 8. und 18. August 1000 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte ab 16 Jahren per Telefoninterview zur Energie­wende befragt. Auf die Frage „Wie stehen Sie zum starken Ausbau der Windenergie und damit der Vorreiter-Rolle des Kreises beim Ausbau der Erneuerbaren Energien?“ antworteten den Angaben zufolge 39 Prozent mit „Darauf bin ich stolz“ und 43 Prozent mit „Das finde ich nicht besonders gut, ist aber notwendig“. Neun Prozent lehnten den Ausbau den Angaben zufolge ab. Dafür, dass die Energiewende auch bundesweit so schnell wie möglich um­gesetzt werden sollte, sollen 85 Prozent der Befragten gestimmt haben.

„Eine überwältigende Mehrheit will also einen schnellen Ausbau Erneuerbarer Energien“, kommentierte Jürgen Wrona, Vorsitzender des Regionalverbandes OWL im Landesverband LEE, die Ergeb­nisse. Die Akzeptanz für Windenergie sei noch sehr hoch. Abgefragt worden sei mit Blick auf die bevorstehende Kommunalwahl auch die politische Ausrichtung der Befragten. Unter den Grünen-Anhängern gebe es eine über­wältigende Akzeptanz von 95 Prozent. Unter CDU-Anhängern im Kreis Paderborn liege die Akzeptanz mit 82 Prozent exakt im Durchschnitt. „Auch das ist ein klares Signal an die Bundespolitik, jetzt endlich den Klimawandel ernst zu nehmen und die Bremse vor allem beim Ausbau der Windkraft zu lösen“, sagte Wrona.

Akzeptanzmaßnahmen umgesetzt

Das Beispiel Paderborn zeige, dass die Akzeptanz nicht sinke, wenn die Bevölkerung an der Wertschöpfung von Windparks teilhabe. „In der Region wurden zahlreiche Akzeptanzmaßnahmen umgesetzt: Von Stiftungen, die das Ehrenamt unterstützen, über günstige Stromtarife bis hin zu Genossenschaften, die eine finanzielle Beteiligung an Wind-und Solarparks ermöglichen“, erklärte Wrona. Mit 55 Prozent habe gut die Hälfte der Befragten im Kreis Paderborn angegeben, selbst neben einer oder mehreren Windenergieanlagen zu wohnen.

Der Landesverband Erneuer­bare Energien zieht aus der Umfrage nach eigenen Angaben folgendes Fazit: Die Ergebnisse der Befragung zeigten deutlich, dass die Menschen im Kreis Paderborn erkannt hätten, welche Vorteile der Ausbau der Erneuerbaren Energien für die Region habe. „Deshalb erwarten wir als LEE Regionalverband, dass auch die heimischen CDU-Vertreter in Bund und Land endlich aufhören, ihren eigenen Wahlkreis schlecht zu reden, wie das leider immer wieder in Düsseldorf und Berlin passiert“, sagte Daniel Sage, stellvertretender Regionalverbandsvorsitzender in OWL und Sprecher von Westfalen-Wind. Vielmehr müsse man jetzt gemeinsam anderen ­Regionen die Vorteile aufzeigen und den Kreis Paderborn als erste 100-Prozent-Region in Nordrhein-Westfalen als Vorbild nehmen.

Detaillierte Ergebnisse der Umfrage hat der Landesverband Erneuerbare Energien NRW auf seiner Homepage veröffentlicht.

www.lee-nrw.de

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