Verwaltung plant derzeit mit insgesamt 96 zusätzlichen Stellen
Im Einwohneramt Paderborn soll es nur drei statt vier neue Mitarbeiter geben
Paderborn
96 statt 76: Mit deutlich mehr Stellen als im bisherigen Entwurf rechnet die Stadtverwaltung Paderborn ab 2023. Auch, weil die Politik entsprechende Beschlüsse gefasst hat. Andererseits sollen Stellen aber auch erst gar nicht eingerichtet werden. So würde das Einwohneramt jetzt nur drei statt vier zusätzliche Mitarbeiter bekommen. Das hatte die Koalition aus CDU und Bündnis 90/Die Grünen beantragt.
In der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses ging es um den Stellenplan zum Haushaltsjahr 2023. Mit Blick auf das Einwohneramt habe sich aus Sicht von CDU und Grünen die Situation dort „mittlerweile deutlich verbessert“. Nach der Einführung des neuen Organisations-Systems, das das Bearbeiten von Anliegen nur noch mit Terminen ermöglicht, habe es im Sommer Unmut von Bürgern gegeben. Unter anderem wegen Wartezeiten von mehreren Wochen. Deshalb und wegen der geplanten Wiedereröffnung der Verwaltungsnebenstelle in Elsen hatte die Verwaltung mit vier zusätzlichen Stellen geplant.
Während der Diskussion verdeutlichte der zuständige Beigeordnete Carsten Venherm, dass die Verwaltung wegen der Wartezeiten seitens der Politik gerüffelt worden sei. Dabei seien lange Wartezeiten „nicht Zielsetzung im Bürgerservice“, sagte Venherm. Auch deshalb seien die Kollegen dort sehr bemüht, entgegenzuwirken, etwa „Staus auch mit der Verkürzung von Pausen“ abzufangen. Zum Antrag von CDU und Grünen gab Venherm zu bedenken, dass es auch mit vier zusätzlichen Stellen Schwankungen im Kundenverkehr geben könne, zukünftige Wahlen zu einem verstärkten Personaleinsatz führen würden. „Aber wir machen das auch mit nur drei Stellen mehr oder null Stellen mehr. Ich bitte nur dann auch um Rückenstärkung bei Problemen“, sagte Venherm.
Pantke: Einwohneramt ist Schnittstelle der Stadt
Während der Diskussion gab es Kritik am Antrag, beispielsweise von Martin Pantke (SPD). „Das Einwohneramt ist eine entscheidende Schnittstelle der Stadt und gibt ein Bild des Leistungsvermögens ab. Da bei der Aufstockung des Personals zu kürzen, halten wir für den falschen Weg“, sagte er. Dem entgegnete Klaus Schröder (Grüne): „Wenn es mit vier Stellen hervorragend geht, dann glauben wir, dass es auch mit drei Stellen geht.“
Letztlich setzte sich die Koalition bei der Abstimmung durch, bei sieben Gegenstimmen und einer Enthaltung. Mit demselben Stimmergebnis hatte auch folgender Antrag der Koalition Erfolg: Wie berichtet, soll bis Sommer 2023 eine auf drei Jahre befristete Stelle für ein Management der Gewerbegebiete eingeplant werden.
Unterdessen rechnet die Stadtverwaltung nach einer aktuellen Anpassung mit 96,22 zusätzlichen Planstellen im Entwurf, ein Plus von 20. Diese schlagen ab 2024 mit knapp einer Million Euro an zusätzlichen Kosten im Personaletat zu buche, so die Verwaltung.
Die 20 Mehrstellen gehen auch auf politische Beschlüsse zurück. So gibt es beispielsweise zur Strategie Digitale Stadtverwaltung nun alleine hier 11,9 zusätzliche Planstellen. Und im Zuge der Einführung des Wohngeldplus-Gesetzes soll es auf Antrag des Sozialamtes fünf zusätzliche Stellen im Bereich Wohngeld geben, im Bereich Bildung/Teilhabe drei.
Der Stellenplan ist noch einmal Thema im Rat am 15. Dezember. Aber auch Anfang 2023 könnte es eine Fortschreibung des Stellenplans geben: Wenn dann der aktuelle Brandschutzbedarfsplan greift.
Startseite