Paderborner Perspektiven
Karnevalsparade passt nicht in die Zeit
Paderborn
Darf man Karneval feiern, wenn Krieg herrscht und Menschen sterben? Als im Januar 1991 der 5000 Kilometer entfernte Golfkrieg die Menschen schockierte, wurde diese Frage mit einem klaren Nein beantwortet. Bundesweit zeigten sich die Jecken solidarisch und sagten die Umzüge ab. Der Paderborner Verein Hasi-Palau will es diesmal – vermutlich als bundesweit einziger – anders machen und seine wegen Corona verschobene Parade am kommenden Samstag, 23. April, nachholen. Trotz Ukraine-Krieg. Das ruft heftige Kritik hervor. Und das zu Recht.
„Eine Karnevalsparade passt nicht in die Zeit.“ So oder so ähnlich äußerten sich am Donnerstag etliche Paderborner, die im WESTFÄLISCHEN VOLKSBLATT vom Zoff bei den Karnevalisten erfuhren. Ja, man könnte diese Kritiker als Spaßbremsen bezeichnen. Aber: Es gehören auch handfeste Karnevalisten zu denen, die die nachgeholte Karnevalsparade ablehnen. Sie zeigen kein Verständnis dafür, dass Hasi-Palau sein Programm – wenn auch in abgespeckter Form – jetzt durchziehen will.