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Stadt Paderborn gibt Überblick: Zig Millionen Euro sollen in Schulen, Sport- und Kulturstätten fließen

Kippen die Pläne für die Megawache?

Paderborn

Offenbar stehen die Pläne zum Neubau einer gemeinsamen Wache für Kreisfeuerwehr, Rettungsdienst, Paderborner Feuerwehr und Kreispolizeibehörde auf der Kippe. Dem Vernehmen nach scheint es Probleme mit dem in Aussicht stehenden Gelände an der Borchener Straße zu geben.

Ingo Schmitz

Zudem haben offenbar auch nicht alle potenziellen Nutzer Interesse an einem gemeinsamen Standort. Eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen.

Geplante Projekte

In der konstituierenden Sitzung des Betriebsausschusses Gebäudemanagement (GMP) der Stadt Paderborn wurden am Donnerstagabend den neuen Ausschussmitgliedern die aktuellen städtischen Bauvorhaben vorgestellt. Die Investitionssummen sind beeindruckend. Neben dem Neubau der Stadtverwaltung am Abdinghof (Fertigstellung 2026, Kosten 63 Millionen Euro) ging es auch um die notwendigen Veränderungen an der Feuerwache Süd. Kämmerer Bernhard Hartmann verwies darauf, dass man auf der Suche nach einer Grundstücksalternative sei. Weitere Informationen gab es im nichtöffentlichen Teil.

Da das Raumproblem für die Beschäftigten in der Feuerwache Süd akut ist und eine Alternative noch Zeit braucht, soll nun möglichst schnell gehandelt werden, erläuterte GMP-Betriebsleiter Sören Lühr. Auf dem jetzigen Parkplatz an der Breslauer Straße werden daher in diesem Jahr Container für Büros und Schulungsräume der Feuerwehr aufgestellt. Kosten für die dreigeschossige Anlage: 1,2 Millionen Euro. Die Container will die Stadt kaufen, eine Nachnutzung sei somit möglich.

Investitionen in Schulen

Die Stadt Paderborn will zudem die Schulen weiter auf Vordermann bringen und dort, wo es nötig ist, sanieren und erweitern. So stehen an der Gesamtschule Heinz Nixdorf die Fassade und die Fachräume auf dem Plan. Gestartet wurde bereits im Oktober 2020, der Abschluss ist noch in diesem Jahr vorgesehen. Kosten: 2 Millionen Euro. Die Kosten für die Arbeiten an der Grundschule Elisabeth werden mit 2,3 Millionen Euro kalkuliert. Die Fertigstellung steht unmittelbar bevor. Auch an der Grundschule Benhausen geht es weiter. Hier entstehen Mensaflächen. Zudem werden Fenster ausgetauscht und die Fassade ertüchtigt. Die Umsetzung soll bis 2023 abgeschlossen sein. Kosten 2,85 Millionen Euro.

An der Gesamtschule Friedrich-Spee wird weiter modernisiert. Sämtliche Fenster sollen ausgetauscht werden. Außerdem wird ein neuer Innen- und Fassadenanstrich spendiert. Das Volumen: 150.000 Euro. Um ein Großprojekt handelt es sich an der Grundschule Stephanus, wo die Mensa neu gebaut wird. Durch die zusätzliche Erweiterung auf fünf Parallelklassen steigt der bisher geplante Aufwand erheblich. Bis zum Jahr 2026 sollen hier mehr als 13 Millionen Euro verbaut werden. Nach Angaben von Sören Lühr werden die Maßnahmen im laufenden Betrieb erfolgen. Dies sei mit der Schulleitung abgestimmt.

An der Realschule Südstadt wird ein Gebäudeteil aufgestockt. Die Umsetzung für 2,5 Millionen Euro soll in diesem und dem kommenden Jahr erfolgen. Um eine Erweiterung geht es auch an der Realschule Neuhaus am Standort Amtsweg. Bis 2023 sollen hier 4,5 Millionen Euro verbaut werden. Zudem wird die WC-Anlage im Unterstufengebäude für 70.000 Euro auf Stand gebracht.

Die Akustikmaßnahmen in den Unterrichtsräumen der Gesamtschule Elsen werden mit 113.000 Euro verbucht. An der Grundschule Dionysius wird die Hausmeisterwohnung zu Unterrichtsräumen umfunktioniert. Kosten: 60.000 Euro. Hinzu kommt die Erneuerung der Heizung auf eine CO2-neutrale Variante. Die Realisierung wird sich bis 2022 hinziehen. 180.000 Euro stehen im Plan.

Platzbedarf gibt es in den offenen Ganztagsschulen: ein mobiler Klassenraum an der Grundschule Sande, zwei mobile Klassenräume an der Grundschule Thune und drei an der Grundschule Stephanus. Die Umsetzung erfolgt in Containerbauweise pünktlich zum Schuljahresbeginn 2021/22.

Projektentwicklung

In der Projektentwicklung befindet sich der Umbau des Gymnasiums Theodorianums. Um so genannte „Lerncluster“ einführen zu können, läuft dort derzeit eine Machbarkeitsstudie. Die Herausforderungen seien wegen der historischen Bausubstanz und dem Denkmalschutz groß, erläuterte Lühr. Weitere Pläne gibt es für die Josefschule, um dort eine Mensa auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu realisieren. Kombiniert werde dies mit einer viergruppigen Kita. Zwei ebenfalls größere Projekte betreffen die Grundschulen Bonifatius und Kaukenberg, die unter anderem auch um eine Mensa erweitert werden sollen. Auch hier entstehen derzeit Machbarkeitsstudien.

Bauen an Sportstätten

Auch im Sportbereich wird weiter investiert. Der Neubau des Sportgebäudes Mastbruch wird in Kürze fertiggestellt (1,05 Millionen Euro). In Neuenbeken wird das Sportgebäude modernisiert und um einen Anbau ergänzt. Bis 2022 soll das Vorhaben für 720.000 Euro umgesetzt sein. Am Maspernsportzentrum soll der erste Abschnitt der Vollsanierung vorgenommen werden. Die Dachsanierung (2 Millionen Euro) wird vorgezogen. Die weiteren Arbeiten sollen dann beginnen, wenn die Baskets eine Ausweichlösung gefunden haben. Die Gespräche laufen.

Das Dach der Maspernsportzentrums im Vordergrund soll in diesem Jahr saniert werden. Foto: Oliver Schwabe

Kita-Projekte

In der Karl-Korthaus-Straße sollen die Gruppenräume erweitert werden. Zum anderen sollen größere Essbereiche geschaffen werden. Die Fertigstellung (2,1 Mio. Euro) ist für 2022 vorgesehen. Der erste Bauabschnitt an der Kita Hinter den Höfen in Wewer ist fertig. Die Restarbeiten sollen im August abgeschlossen sein. Das Gesamtvolumen beträgt 2,8 Mio. Euro. In Marienloh hat es für einen Kita-Neubau einen Architektenwettbewerb gegeben. Der Bau für 3,8 Millionen Euro soll bis 2023 fertig sein. Auf dem Alanbrooke-Areal entsteht bis 2023 eine weitere neue Kita mit sechs Gruppen und Familienzentrum: 5,5 Mio Euro.

Bauen für die Kultur

An erster Stelle steht die Erweiterung der Kulturwerkstatt. Der Baubeginn soll in diesem Jahr erfolgen. Kosten: 4,6 Mio. Euro, gefördert werden 1,7 Mio. Euro. Die Kosten werden aber wohl noch steigen, weil der GMP eine CO2-Neutralität anstrebt. Der Neubau an der Freilichtbühne Schloß Neuhaus soll bis Frühjahr 2022 abgeschlossen sein (1,2 Mio. Euro).

Auch am Adam-und Eva- sowie dem Erzengelhaus geht es vorwärts. Neben der Open Library mit Büros entsteht dort wieder Gastronomie. Aus dem Erzengelhaus (Meinkrüger) ist die letzte Pächterin bereits ausgezogen, die Umsetzung steht unmittelbar bevor. Die Kosten werden mit 4,2 Millionen Euro angegeben. Die Bürger sollen von 2023 an den Komplex nutzen können. Die Nachnutzung des Rathauskellers durch einen Pächter soll ebenfalls auf die Zielgerade einbiegen. 3,35 Millionen Euro soll das Projekt, bei dem es auch um Investitionen in die Bausubstanz des historischen Gebäudes geht, kosten. Weitere 2 Mio. Euro sind für den Umbau Westernmauer 12-16 (ehemals Savoy) eingeplant. Die Realisierung soll 2023 abgeschlossen sein.

Das Adam-und Eva-Haus soll bis zum Jahr 2023 zu einer Open Library umgebaut werden. Auch das Nachbargebäude wird saniert. Foto: Ingo Schmitz
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