Kooperationsprojekt mit Polizei vermittelt Umgang mit Gewalt unter Schülern
Künftige Lehrer bereiten sich an Universität Paderborn auch auf Konflikte im Schulalltag vor
Paderborn
Gewalt und körperliche Auseinandersetzungen unter Schülern sind ein Thema, mit dem sich viele Lehrer befassen müssen. Wie sie als angehende Lehrkräfte damit umgehen können, haben Studierende der Universität Paderborn jetzt in einem Workshop in Kooperation mit der Polizei gelernt.
Bei dem Angebot des Zentrums für Bildungsforschung und Lehrerbildung (PLAZ-Professional School) befassten sich die künftigen Lehrer unter Anleitung von Polizeihauptkommissar Marco Beutekamp mit der Frage, inwieweit sich das straffällige Verhalten unter Jugendlichen in den vergangenen Jahren verändert hat.
Beutekamp, der außerdem als Ausbilder und Psychologielehrer bei der Bundespolizei tätig ist, konnte den Lehramtsstudierenden die Botschaft vermitteln, dem Problem nicht hilflos ausgeliefert zu sein: „Die (Schul-)Welt, in der wir leben, ist wunderbar. Wir dürfen tolle Kinder auf dem Weg zu tollen Erwachsenen begleiten. Sie sind jedoch Kinder ihrer Zeit, die manchmal zu wenig Grenzen gesetzt bekommen und nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Und da sind wir alle gefordert, ihnen diese Grenzen aufzuzeigen.“
Der Workshop ist Teil des landesweiten Programms „[email protected]“ der Bildungsinitiative „RuhrFutur“, das vom Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wird. Darin werden Studierende als Lernbegleiter qualifiziert, um Lehrkräfte an Schulen in Nordrhein-Westfalen zu unterstützen. In Paderborn sind die Lehramtsstudierenden an den Kooperationsschulen Gesamtschule Paderborn-Elsen, Grundschulverbund Bonhoeffer-Heinrich, Grundschule Schlangen und Grundschule am Sennerand aktiv.
Um den Ursachen aggressiven Verhaltens auf den Grund zu gehen und den Weg zu einem professionellen und sicheren Umgang mit Gewalt zu ebnen, befassten sich die Studierenden mit kriminalstatistischen Daten, betrachteten den Wertewandel über die Zeit und analysierten Videos, die körperliche Auseinandersetzungen unter Schülern zeigen.
In einem praktischen Teil lernten die Teilnehmer, wie sie sich in konkreten Situationen sicher und verantwortungsvoll verhalten können. Für Nadine Nawa, Mitarbeiterin im PLAZ-Arbeitsbereich Professionalisierungselemente, war der Workshop ein voller Erfolg: „Unsere Studierenden fragen solche lebensnahe Themen in Erwartung ihrer immensen Relevanz in der späteren Berufspraxis stark an. Wir sind sehr froh, dass wir diese Nachfrage mit diesem und weiteren Angeboten wie beispielsweise der Schul-Kontaktbörse und dem praxisnahen Vielfalt-stärken-Projekt bedienen können.“