Kein Führerschein, Drogeneinfluss, ein Haftbefehl und ein gestohlenes Auto
Flucht vor der Polizei: Autofahrer (21) rast mit 140 km/h durch Paderborn – Festnahme
Paderborn
Ein gesuchter 21-jähriger Fahrer hat sich in der Nacht zu Montag (27. März) eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert – quer durch die Innenstadt, mit hoher Geschwindigkeit und einem Aufprallunfall an der Straße Kisau. Zwei Minderjährige befanden sich im Fahrzeug.
Gegen 1.15 Uhr waren Polizisten im Rahmen ihrer Streifenfahrt auf der Neuhäuser Straße unterwegs. Dort bemerkten sie einen Ford Focus, der ihnen entgegenkam und zunächst an der Ampel Münsterstraße/Heinz-Nixdorf-Ring hielt. Da Hinweise darauf vorlagen, dass sich in dem Fahrzeug ein als vermisst gemeldeter 16-Jähriger befinden könnte, der das Auto seines Vaters unbefugt nutzte, wendeten die Beamten, um den Ford Focus anzuhalten.
Trotz deutlicher Anhaltezeichen beschleunigte der Fahrer des Ford Focus daraufhin stark auf etwa 140 km/h und setzte seine Fahrt in Richtung Innenstadt fort, wie die Polizei am Montag weiter mitteilte.
Während der Flucht sei der Ford Focus gegen die Schranke an der Straße Kisau geprallt, woraufhin die Windschutzscheibe des Autos splitterte und sich die Schranke automatisch öffnete. Danach setzte der Flüchtende seine Fahrt etwas langsamer durch die Innenstadt über die Westernstraße und Bahnhofstraße fort.
Während der Fahrt habe der Beschuldigte zahlreiche Rot zeigende Ampeln missachtet. Auf der Bahnhofstraße sei der Ford in Höhe der Pontanusstraße durch die Warnbarken hindurch gefahren. In Höhe der Baustelle gelang es der Streifenwagenbesatzung schließlich, den Ford anzuhalten.
Fahrer unter Drogeneinfluss
Die drei Insassen, ein 21-jähriger Fahrer aus Rietberg, der vermisste 16-Jährige aus Delbrück sowie ein 15-Jähriger aus Hövelhof wurden zur Polizeiwache nach Paderborn gebracht. Es stellte sich laut Polizei heraus, dass der 21-jährige Fahrer unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen stand, dass gegen ihn ein Haftbefehl vorlag und dass er zudem nicht in Besitz einer Fahrerlaubnis war. Die Entnahme einer Blutprobe wurde angeordnet.
Die beiden minderjährigen Jugendlichen wurden von ihren Eltern von der Dienststelle abgeholt und über den Sachverhalt in Kenntnis gesetzt. Der Halter des Fords, der Vater des 16-Jährigen, veranlasste die Abholung seines Autos. Eine Strafanzeige wegen unbefugter Ingebrauchnahme von Kraftfahrzeugen wurde gegen den 16-jährigen Delbrücker gefertigt.
Sturmhaube und Schreckschusspistole
Im Rahmen der Durchsuchung des Autos sei von der Polizei eine schwarze Stoffmütze sowie eine schwarze Sturmhaube und schwarze Handschuhe aufgefunden worden. Die Bekleidungsstücke wurden sichergestellt. Die Polizei teilte mit, es werde nun geprüft, ob sie bei weiteren Straftaten eingesetzt wurden.
Im unmittelbaren Anschluss an die Verfolgungsfahrt sei durch eine Passantin eine Schreckschusspistole Höhe Bahnhofstraße/Grunigerstraße sichergestellt worden, so die Polizei. Bei dem 21-Jährigen sei eine entsprechende Patrone aufgefunden worden. Hierzu dauerten die polizeilichen Ermittlungen noch an.
Gegen den 21-jährigen Mann aus Rietberg wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, verbotenen Kraftfahrzeugrennens, Verstoß gegen das Waffengesetz und Gefährdung des Straßenverkehrs eingeleitet.
Vor knapp zwei Wochen hatte eine große Verfolgungsjagd mit Schüssen in Salzkotten für Aufsehen gesorgt.