Paderborner erfüllt sich einen Lebenstraum mit Camper-Verleih
Mit dem Bulli in die Ferien
Paderborn (WB). Gänzliche Entschleunigung, das Gefühl, die Straße unter sich zu spüren und den Schlafplatz immer dabei – der Ausflug mit einem Bulli vermittelt vielen Menschen ein unvergleichliches Reiseerlebnis. Mit seiner Bullivermietung »Fernwehbullis« ermöglicht Arkadius Byczek seinen Kunden den Traum von Reisefreiheit.
Neun VW-Bullis, darunter ältere Modelle wie der VW-T3, aber auch aktuelle Modelle wie der VW-T6, bilden den Fuhrpark des Unternehmens »Fernwehbullis«. Seit nunmehr fünf Jahren erfüllt Arkadius Byczek Reiselustigen den Traum vom flexiblen Reisen. Von April bis Oktober können sich Bulli-Liebhaber ein Fahrzeug mieten und Europa bereisen. 14 Tage mit dem Modell VW-T3 kosten 1386 Euro. Das Mindestalter für die Mietung liegt bei 21 Jahren. »Meine Bullis werden von ganz verschiedenen Leuten gemietet. Viele junge Menschen und Familien freuen sich über den großen Platz. Senioren möchten häufig den alten T3 mieten, weil sie dieses Modell früher mal gefahren sind«, erzählt Arkadius Byczek. Manche Modelle, so Byczek, erlaubten auch die Mitnahme von Hunden. Die Unterbringung eines Haustieres während des Urlaubs sei oftmals mit Stress verbunden. Eine Bulli-Reise mache diese Probleme hinfällig.
Vielfältige Ziele
So vielfältig wie die Reisenden selbst seien auch ihre Ziele, berichtet der 34-Jährige: »Ob Norwegen, Finnland, Albanien oder Portugal – die Ziele der Bulli-Fahrer sind breit verstreut.« Ebenso variiere die Reisezeit der Urlauber. Entscheidend sei hierbei häufig die Wahl des Fahrzeugs: »Viele schätzen den VW-T3 für seine geringe Geschwindigkeit, die ein Gefühl der Entschleunigung und damit ein Loslösen vom Alltagsstress verspricht. Das Fahrgefühl im VW-T6 gleicht eher dem eines herkömmlichen Autos, da dieser eine höhere Geschwindigkeit mitbringt. Wer also in kurzer Zeit weite Ziele ansteuern möchte, greift eher zum neuen Modell.«
Liebe zum VW-Bulli
Die Liebe zum VW-Bulli ergriff den Benteler-Mitarbeiter schon während seines Studiums. Zusammen mit drei Kommilitonen hatte sich Byczek vorgenommen, einen VW-T2 Campingbulli aus dem Jahr 1973 binnen eines Jahres für eine Tour durch Südeuropa herzurichten. Dass sie es in einem Jahr schaffen würden, sei vorher nicht sicher gewesen: »Wir haben unser Studium im Bankwesen gemacht. Ein Schweißgerät hatte zu dem Zeitpunkt noch keiner von uns in der Hand. Viele helfende Hände von Außen haben uns unterstützt, sodass wir ein Jahr später dann tatsächlich zu unserer Tour aufbrechen konnten«, schildert der 34-Jährige. Der erste Regenschauer auf dem Weg in Richtung Süden brachte dann jedoch schnell die Erkenntnis, dass die Fenster des Bullis nicht so dicht wie erwartet waren. Auch wenn der Bulli die Fahrt letzten Endes überstanden hatte, musste sich die Männertruppe schnell mit dem Sprichwort »Wer sein Gefährt liebt, der schiebt« vertraut machen: »Die Fahrt glich einem Abenteuer. Gegen Ende mussten wir den Bulli anschieben, um vom Fleck zu kommen«, erzählt Arkadius Byczek. Hilfsbereitschaft erfuhr die Gruppe jedoch an jeder Ecke, was nicht zuletzt dem besonderen Fahrzeug geschuldet war: »Viele Urlauber und Einheimische haben uns damals angeschoben. Der Bulli sorgte außerdem schnell für Gesprächsstoff und hat uns mit Menschen zusammengebracht«, resümiert Byczeck.
Gefühl von Freiheit
Auch heute unternehme er privat häufig Urlaube mit einem seiner Bullis: »Mit meiner Frau und unseren Zwillingen war ich kürzlich erst auf Sardinien. Auch wenn die Kinder noch klein sind, haben sie ebenso viel Spaß an Bulli-Reisen wie wir.«
Es sei das Gefühl von Freiheit, so Arkadius Byczek, das das Reisen mit einem Bulli so einzigartig mache.
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