Lichtblick in dunklen Zeiten: Aktion des Generalvikariats sorgt für vorweihnachtliche Freude
Nikolaus beschenkt in Paderborn 250 Kinder aus der Ukraine
Paderborn
Leuchtende Augen strahlen dem Mann mit dem Bischofsstab entgegen, als er die gut gefüllten Nikolaustüten an Kinder aus der Ukraine überreichte. Knapp 250 Jungen und Mädchen, die wegen des Krieges mit ihren Familien flüchten mussten, erlebten am Dienstagabend in der Aula der St.-Michael-Schulen eine rührende Adventsfeier, bei der ihnen der Nikolaus persönlich Geschenke überreichte und so für jede Menge vorweihnachtliche Freude sorgte.
In düsteren Zeiten einen kleinen Lichtblick spenden, und sei es auch nur für einen kleinen Moment: „In der Regel erhalten die Mitarbeitenden des Generalvikariats am Nikolaustag eine bunte Nikolaustüte“, erklärt Prälat Thomas Dornseifer, der bis zur Einführung des neuen Erzbischofs die erzbischöfliche Verwaltung leitet, wie es zu der Idee kam.
„Auf ihren Wunsch hin sollten diese allerdings in diesem Jahr gespendet werden.“ So entstand die Idee, die Präsente stattdessen an Kinder aus der Ukraine weiterzugeben. „Es ist gut, dass wir den Kindern aus der Ukraine, die so viel mitgemacht haben, eine kleine Freude machen konnten“, freut sich auch Evelin Schmidt als Vorsitzende der Mitarbeitervertretung des Generalvikariats.
Auch das benachbarte Paderborner Gasthaus war von dem Fest begeistert: „Von den Helferinnen und Helfern des Paderborner Gasthauses wussten wir, dass die dortigen Angebote auch von vielen ukrainischen Frauen mit ihren Kindern genutzt wird“, ergänzte Dompropst Monsignore Joachim Göbel. „Da lag es nahe, das eine mit dem anderen zu verbinden. Nur wäre das Gasthaus für die vielen Personen zu klein gewesen. Darum sind wir in die Aula der St.-Michaelsschulen gewechselt.“ Lehrer und Schüler beteiligten sich ebenfalls, unter anderem durch die passende Licht- und Tontechnik.
Die Aktion wurde zum vollen Erfolg: 250 Kinder aus geflüchteten Familien meldeten sich an und kamen am Dienstagabend in die Aula der St.-Michaelsschulen. Die Fäden liefen dabei bei Vikar Ihor Tril, der selbst aus der Ukraine stammt und derzeit an der Theologischen Fakultät promoviert. Gleichzeitig ist er auch als Seelsorger im Pastoralverbund Paderborn-Nord-Ost-West für die ukrainische Gemeinde zuständig und begleitet in dieser Funktion seit Monaten die geflüchteten Familien. Mit Natalia Petrenko organisierte er das stimmungsvolle Fest, das mit einem kleinen Theaterstück und Videoeinblendungen ganz auf Ukrainisch eingeleitet wurde. Er besorgte auch als ergänzende Beilage zu den Nikolaustüten Kinderbücher in ukrainischer Sprache.
Beteiligt an dem Fest waren auch die Auszubildenden des Generalvikariats, die für das Packen der 300 Tütchen verantwortlich waren. Unterstützt wurde die Nikolausfeier auch vom Paderborner Gasthaus, deren Mitarbeiter sich im Anschluss um die Versorgung der Gäste kümmerten. Belohnt wurden alle Beteiligten von den vielen glücklichen Gesichtern der Kinder, aber auch Angehörigen, die deutlich machten, dass dieser Abend vielen noch lange in guter Erinnerung bleiben wird.
Friedenszeichen in den Farben Blau und Gelb
Auch mit der diesjährigen Krippenaktion im Paderborner Dom macht das Metropolitankapitel auf die geflüchteten Menschen aus der Ukraine aufmerksam: So ist in der Krippenlandschaft ein großes Friedenszeichen in den Farben Blau und Gelb zu sehen, das die Hoffnung auf Frieden und Versöhnung ausdrücken soll.
Eröffnet wurde die Krippenaktion mit einem Gottesdienst am ersten Adventssonntag im Hohen Dom. Als wiederholtes Zeichen für Solidarität und Frieden feiern zusammen mit der Domgemeinde und der ukrainischen Gemeinde Dompastor Matthias Klauke und Vikar Ihor Tril die heilige Messe. Insbesondere für die Geflüchteten aus der Ukraine, die derzeit in Paderborn Schutz und Hilfe finden, bittet das Metropolitankapitel um Spenden. Sie werden mit Abschluss der Krippenaktion an Vikar Ihor Tril übergeben.