Requiem am Montag – Kondolenzbuch ausgelegt
Paderborn trauert um Papst Benedikt XVI.: „Ein Freund des Erzbistums“
Paderborn
Die Nachricht vom Tod des ehemaligen Papstes Benedikt XVI. hat auch im Erzbistum Paderborn für große Trauer gesorgt. In Paderborn war das geistliche Oberhaupt mehrfach zu Gast – noch lange vor seiner Zeit als Heiliger Vater. Wie das Erzbistum Papst Benedikt XVI. würdigt und eine Erinnerung an seine Besuche in der Paderborner Bischofsstadt.
Wie der Vatikan mitteilte, starb der frühere Papst im Alter von 95 Jahren. In den vergangenen Tagen hatte sich der Gesundheitszustand des emeritierten Kirchenoberhauptes deutlich verschlechtert. Im Paderborner Dom zündeten Gläubige Kerzen für ihn an und beteten für ihn.
Anlässlich des Todes von Papst em. Benedikt XVI. werden ab Samstag, 31. Dezember, am Hohen Dom die Flaggen auf Halbmast gesetzt und die Totenglocken nach dem Angelus-Gebet läuten, teilt das Erzbistum Paderborn mit. Alle Pfarrgemeinden seien eingeladen, die Totenglocke zu läuten.
Das Requiem des Erzbistums Paderborn für den emeritierten Papst findet am Montag, 2. Januar, um 18 Uhr im Hohen Dom statt. Diesem steht Weihbischof Matthias König vor. Alle Gläubigen seien eingeladen, das Requiem im Dom oder im Livestream mitzufeiern. Die Mitglieder der Päpstlichen Familie und der Päpstlichen Orden sind in besonderer Weise zur Mitfeier des Requiems im Hohen Dom eingeladen, heißt es auf der Seite des Erzbistums.
Kondolenzbuch ausgelegt
Im Dom und auf einer Online-Seite des Erzbistums ist laut Erzbistum ein Kondolenzbuch eingerichtet worden, wo Menschen kondolieren können. Zu finden ist es hier: https://www.erzbistum-paderborn.de/kondolenzbuch-papst-benedikt-em-xvi
Der Paderborner Diözesanadministrator Monsignore Michael Bredeck würdigte in einem Nachruf den verstorbenen Papst: Die Kirche verliere „einen Menschen, dessen Vielfalt an Begabungen und Interessen unserer Kirche und darüber hinaus der Weltgemeinschaft geschenkt wurde". Die Kirche war seine geistige und geistliche Heimat, ihr galt seine Freude, aber auch seine Sorge. „In Schmerz, aber auch mit Dankbarkeit nehmen wir Abschied von einem Zeugen der frohen Botschaft Jesu Christi, einem großen Theologen und einem bedeutenden Intellektuellen unserer Zeit.“
Erinnerungen an Besuche in Paderborn
Rückblick: „Ein alter Freund Paderborns ist Papst“, hieß es am 20. April 2005 in dieser Zeitung. Am Tag nachdem in Rom weißer Rauch aufstieg und feststand, dass Joseph Kardinal Ratzinger neues Oberhaupt von 1,1 Milliarden Christen wird. Die Nachricht wurde mit Glockengeläut gefeiert.
Viele Paderborner hatten ihn bereits in Paderborn kennen lernen dürfen, beispielsweise beim Libori-Besuch am 3. August 2002. Auch wenn der Anlass damals traurig war: Der damalige Kardinal aus Bayern zelebrierte auf persönliche Bitte von Papst Johannes Paul II. die Totenmesse für Erzbischof Johannes-Joachim Kardinal Degenhardt.
Enge und tiefe Verbundenheit
Die enge und tiefe Verbundenheit von Benedikt XVI. zum Erzbistum und zur Stadt Paderborn zeigte sich zudem 1999, als Joseph Kardinal Ratzinger damals als Päpstlicher Legat Glücks- und Segenswünsche von Papst Johannes Paul II. anlässlich der Feierlichkeiten des Jubiläums „1200 Jahre Bistum Paderborn 799 – 1999“ zu Beginn des Jubiläumsjahres überbrachte. In einer eindrucksvollen Rede forderte Ratzinger in seinem Festvortrag zu dem außergewöhnlichen Ereignis im Jahre 799 an den Quellen der Pader auf, Wahrheit und Frieden zu finden. Beim damaligen Besuch überreichte der ehemalige Bürgermeister Wilhelm Lüke dem Päpstlichen Legaten anlässlich der Eintragung ins Goldene Buch eine Nachbildung des „Pfaffentalers“.


Mindestens noch zwei weitere Male besuchte das Kirchenoberhaupt Paderborn, so bereits schon 1985 zu Libori sowie anlässlich des Besuchs von Papst Johannes Paul II. am Freitag, 21. Juni 1996. Nach Informationen dieser Zeitung besuchte er aber auch mehrfach ohne große öffentliche Beteiligung die Bischofsstadt für Privatgespräche zur Zukunft der katholischen Kirche.
Auch Paderborns ehemaligen Bürgermeister Heinz Paus freute sich über die Wahl von Joseph Kardinal Ratzinger zum Papst, die Ratzinger nach eigener Aussage nicht gewünscht, sie jedoch akzeptiert habe, da er dahinter den Willen Gottes vermutete. Bei mehreren Gelegenheiten hatte Paus Gelegenheit, mit ihm persönlich zu sprechen. »Ich bin sehr angetan von diesem bedeutenden und hochintellektuellen Mann, der dennoch auf dem Teppich geblieben ist«, wurde er bei der Bekanntgabe des neuen Papstes 2005 zitiert.