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Seniorin (83) wollte 40.000 Euro abheben

Paderborner Bankmitarbeiterin entlarvt Telefonbetrüger

Paderborn/Hövelhof

Die massive Welle von Telefonbetrugsversuchen, vor der die Polizei am Donnerstag gewarnt hatte, ist im Kreis Paderborn nicht ohne Folgen geblieben. In zwei Fällen hatten die Kriminellen noch am selben Tag Erfolg.

Symbolbild. Foto: Stratenschulte/dpa

Wie die Polizei mitteilt meldeten sich zahlreiche Angerufene und berichteten über unterschiedliche Betrugsmaschen. Die meisten erkannten den Betrug und legten auf. Acht Strafanzeigen hat die Polizei bislang aufgenommen. In zwei Fällen machten die Täter Beute – trotz aller Warnungen in den vergangenen Wochen und konkret am Donnerstag, 11. August. In einem Fall verhinderte eine Bankmitarbeiterin die Übergabe von 40.000 Euro an die Täter.

In Hövelhof ging gegen 13 Uhr ein Anruf bei einer 83-jährigen Frau ein. Der Anrufer behauptete, von der Polizei zu sein. Ihr Sohn habe eine Frau und ihre zwei Kinder überfahren. Er säße jetzt im Gefängnis und eine Kaution wäre fällig. Diese könne in Form von Geld oder anderen Wertgegenständen „bezahlt “ werden. Das Opfer gab an, lediglich einige Goldmünzen zu haben. Der Täter benannte noch einen Richter und gab an, dass ein Polizist aus Paderborn unterwegs sei, um die Wertgegenstände abzuholen. Etwa eine Stunde hielt der Betrüger die Seniorin am Telefon, bis ein Mann klingelte und die Münzen abholte. Der Wert der Beute ist nicht bekannt. Die Seniorin war überglücklich, als sie später mit ihrem echten Sohn telefonierte und sicher war, dass dieser in keinen Unfall verwickelt war.

Operation der Tochter sollte 40.000 Euro kosten

Weiteren Angaben zufolge wurde zeitgleich eine ebenfalls 83-jährige Paderbornerin von einem angeblichen Polizisten telefonisch unter Druck gesetzt. In diesem Fall nutzten die Täter eine andere Masche. Der Anrufer verängstigte die Seniorin, indem er mitteilte, dass ihre Tochter im Krankenhaus läge und eine dringende Operation erfolgen müsse. Dafür brauche man 40.000 Euro. Die äußerst besorgte Frau suchte sofort ihre Bankfiliale auf und sprach mit einer Angestellten. Der kam der Sachverhalt verdächtig vor, sodass die Bank die Polizei und auch die Tochter der 83-Jährigen informierte. Auch im Bankgebäude stand das Opfer noch in telefonischem Kontakt mit den Tätern, so dass diese mitbekamen, dass ihr Betrug aufgeflogen war. In vergleichbaren Fällen verlangten die Täter am Donnerstag bis zu 60.000 Euro Kaution oder Geld für eine Operation.

Kriminellen Erfolg hatten Telefonbetrüger bei einer Tankstelle, indem sie die Durchgabe von Bezahlcodes ergaunerten. Zwei vermeintliche Opfer wurden wegen angeblicher Viren auf dem PC von falschen Microsoft-Mitarbeitern kontaktiert. Eine Frau sollte Paysafe-Karten kaufen, um ihren Computer wieder freizuschalten.

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