Aktion „#OutInChurch“
Paderborner Generalvikar bedauert Umgang mit queeren Menschen
Paderborn
Der Paderborner Generalvikar Alfons Hardt hat den Umgang der katholischen Kirche mit Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung bedauert. Queere Menschen hätten nicht „die bedingungslose Wertschätzung gespürt, die jedem Menschen als Geschöpf Gottes zusteht“, erklärte er am Dienstag in Paderborn zur Aktion „#OutInChurch“.
„Kirche hat an der Seite aller Menschen zu stehen und dazu beizutragen, dass erfahrenes Unrecht und Leid überwunden werden“, sagte er auch im Hinblick auf Betroffene sexuellen Missbrauchs.
Es brauche „deutliche Zeichen“, dass es in der Kirche „weder einen Missbrauch noch eine Diskriminierung menschlichen Lebens gibt und geben darf“, forderte Hardt in einem Blog-Beitrag für das Online-Portal der Ehrenamtlichen und Mitarbeitenden im Erzbistum Paderborn. Der Austausch der Theologie mit den Humanwissenschaften müsse differenziert weiter gehen. Er hoffe, dass auf diese Weise mögliche Wege aufgezeigt würden, die auch auf Ebene der Weltkirche angenommen werden könnten.
Im Rahmen der Initiative „#OutInChurch“ sowie einer Fernsehdokumentation haben sich zu Wochenbeginn 125 Menschen in der katholischen Kirche geoutet. Viele von ihnen sind haupt- oder ehrenamtlich in der Kirche tätig. Die Initiative fordert unter anderem, das kirchliche Arbeitsrecht so zu ändern, „dass ein Leben entsprechend der eigenen sexuellen Orientierung und der geschlechtlichen Identität“ nicht zur Kündigung führe. Die Dokumentation lief am Montagabend in der ARD und ist in der Mediathek abrufbar.
Startseite