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Tuningszene in Paderborn kontrolliert: auch Verstöße gegen die Coronaschutzverordnung

Polizei beschlagnahmt Auto und Führerschein eines 19-jährigen Rasers

Paderborn

Bei einer Kontrolle der Paderborner Tuningszene hat die Polizei einen 19 Jahren alten Raser aus dem Verkehr gezogen. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch waren zuvor mehrere Fahrzeuge in der Innenstadt aufgefallen, die zu schnell unterwegs waren. Es gab auch Anzeigen wegen Verstößen gegen die Coronaschutzverordnung.

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Auf diesem Parkplatz war die Polizei am frühen Mittwochmorgen im Einsatz. Foto: Google Maps

Gegen 1 Uhr waren Polizisten zu Fuß am Parkplatz am Pohlweg, Höhe Vogeliusweg, unterwegs. „Hintergrund dieser Maßnahme war, dass dort in der jüngeren Vergangenheit immer wieder Zusammenkünfte festgestellt wurden, die nicht den Vorgaben der Corona-Schutzverordnung entsprachen. Außerdem ist die Örtlichkeit als Treffpunkt der lokalen Tuningszene bekannt“, teilte Polizeisprecherin Corinna Koptik am Mittwochvormittag mit.

15 Fahrzeuge aus der Szene sollen den Angaben zufolge in der Nacht auf dem öffentlichen Parkplatz gewesen sein. „Einige dieser Fahrzeuge waren zuvor im Innenstadtbereich aufgefallen, wo sie mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit den inneren Ring von der Marienstraße in Fahrtrichtung Maspernplatz befahren hatten“, führte Koptik weiter aus.

Den Polizisten fiel ein Skoda Fabia auf, der auf dem ringförmig zu befahrenden Parkplatz mit „höchst möglicher Geschwindigkeit“ fuhr und dabei auch Driftmanöver hinlegte – mit stark quietschenden Reifen. So drehte der Fahrer wie ein Rennfahrer, der sein Fahrzeug zum Übersteuern bringt, mehreren Runde. Der Parkplatz ist nur spärlich beleuchtet.

Die Polizisten erkannten eine Gefahrenlage und hielten den Fahrer des Skodas, einen 18 Jahre alten Paderborner, an. Mit ihm Fahrzeug war eine 18-jährige Borchenerin. Zwar war er nicht in dem Bereich gefahren, wo sich der Großteil der Zuschauer aufhielt; es befanden sich jedoch vereinzelt Personen in und an Fahrzeugen, die an der Fahrstrecke des Skodas standen. Auch sind auf dem Parkplatz auch häufig Studenten der nahe liegenden Universität zu Fuß oder mit E-Scootern unterwegs – so auch diese Nacht. „Zudem lagen die Temperaturen um den Gefrierpunkt, sodass mit Straßenglätte und damit mit unkontrolliertem Ausbrechen des Skodas gerechnet werden musste“, führte die Polizeisprecherin weiter aus.

Dem Fahranfänger wurde nach gesetzlicher Belehrung der Tatvorwurf eines „Verbotenen Kraftfahrzeugrennens“ gemacht. „Dieser Tatbestand ist seit einigen Jahren im Strafgesetzbuch verankert und kann auch von Einzelpersonen erfüllt werden (§ 315d StGB)“, erläutert Koptik. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Paderborn wurde das Auto des Beschuldigten als Tatmittel beschlagnahmt – ebenso sein Führerschein. Gegen den 19-Jährigen wurde ein Strafverfahren wegen „Verbotenen Kraftfahrzeugrennens“ eingeleitet.

Während die Polizei mit dem 18-Jährigen beschäftigt war, fuhren den Angaben zufolge mehrere andere Fahrzeuge aus der Tunings vorbei und fielen durch „unqualifizierte und provokante Bemerkungen“ gegenüber den Polizisten auf. Vier Personen aus der Tuningszene erhielten Anzeigen, weil sie gegen die Vorgaben der Coronaschutzverordnung verstoßen hatten.

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