UGO-Schulpreis zum zehnten Mal verliehen
Profilschule Fürstenberg ganz oben auf dem Treppchen
Paderborn
Zum zehnten Mal hat die Unternehmergruppe Ostwestfalen (UGO) den UGO-Schulpreis ausgelobt, um außergewöhnliche Einzelprojekte in der MINT-Berufsorientierung sowie neuartige Projekte zur Digitalisierung des Unterrichts zu würdigen. Die drei ersten Plätze belegen die Profilschule Fürstenberg, die Gesamtschule Salzkotten und die Hauptschule Mastbruch. Ein Sonderpreis geht an die Petrus-Damian-Schule in Warburg.
Die Auszeichnungen überreichten jetzt UGO-Vorsitzender Thomas Koch und Landrat Christoph Rüther.
Wie es gelingen kann, junge Menschen in schwierigen Zeiten für einen Ausbildungsberuf oder einen dualen Weg nach dem Schulabschluss zu begeistern, darüber machen sich die Schulen im Kreis Paderborn viele Gedanken. Dass ihr Engagement nicht nur zukunftsweisend, sondern auch absolut preisverdächtig ist, präsentierten vier Schulen aus dem Hochstift jetzt während der UGO-Schulpreisverleihung.
Ein bisschen wie bei der Oscar-Verleihung durften sich die Schülerinnen und Schüler fühlen, deren Projekte ganz offiziell von den Laudatoren Gabriele Schäfers (Geschäftsführerin Bauunternehmung Karl Immig), Klaus Leweke (Schulamt Kreises Paderborn), Silke Kohaupt (Schul- und Sportausschussvorsitzende Kreis Paderborn) und Petra Münstermann (Sachgebietsleitung Übergang Schule Beruf Kreis Paderborn) vorgestellt wurden.
Hitverdächtiger Werkzeugkoffer
Mit dem ersten Platz und somit absolut hitverdächtig bewertete die Jury die Berufsorientierungs-AG im Bereich Metall der Profilschule Fürstenberg. Diese ermöglichte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein Kennenlernen des Berufsalltags in der Firma Pietec in Haaren – mit dem Ziel, einen eigenen Werkzeugkoffer selbstständig zu planen und herzustellen. Unterstützt und begleitet wurden die Jugendlichen dabei vom Ausbildungsaquisiteur des Kreises Paderborn und ehemaligen Techniklehrer, Friedrich Schäfers. Das Engagement der Lehrkräfte und Schüler ist der Jury ein Preisgeld in Höhe von 1000 Euro wert.
Über einen Scheck in Höhe von 750 Euro darf sich die Gesamtschule Salzkotten freuen, die sich das Motto „Energiesparen macht Schule“ auf die Fahne geschrieben hat. In Zusammenarbeit mit den Energieexperten der Stadt Salzkotten, den Eltern und unterschiedlichen Unternehmen aus dem Bereich Klimaschutz nahmen die Schüler das wichtige Thema genauestens in den Blick. So gibt es jetzt etwa in den Klassen Energiebeauftragte, darüber hinaus werden Energieumwelttage organisiert oder wichtige Informationen über die Internetseite der Schule publik gemacht. Auch besuchen die Schülerinnen und Schüler verschiedener Jahrgangsstufen Unternehmen, um sich Windkraft- und Biogasanlagen oder Kraftwärmepumpen genauer erklären zu lassen oder Energiesparkonzepte zu erarbeiten.
Logbuch als Kommunikatiosnmedium
750 Euro wandern auch zur Hauptschule Mastbruch, die sich über den dritten Preis freut.
Dort entwickelten die Fünftklässler ein digitales Logbuch, um eigene schulische Ziele zu bestimmen und Lernprozesse zu planen. Zugriff haben aber neben den Schülerinnen und Schülern auch die Eltern und Lehrkräfte. Sie können das Logbuch als Kommunikationsmedium nutzen, um jedem Kind seine positiven Eigenschaften zu spiegeln und eine persönliche Schatzkiste mit auf den weiteren Weg zu geben.
Den Sonderpreis in Höhe von 500 Euro feiern die Schülerinnen und Schüler der Petrus-Damian Schule, einer Förderschule für Emotionale und soziale Entwicklung, aus Warburg. Sie bauten während ihrer Berufsvorbereitung einen Hühnerstall. Aber nicht nur der Bau an sich, sondern auch die Materialbeschaffung sowie die Kosten- und Bauplanung wurden weitestgehend von den Schülern übernommen. Nachfolgend gibt der neue Hühnerstall auch Möglichkeiten für andere Lerngruppen der Schule. So werden sowohl die Tiere als auch die Ergebnisse aus dem Projekt im Biologieunterricht, in der tiergestützten Pädagogik oder im Bereich der Gartenarbeit weiter thematisiert.
Ein großes Dankeschön richtete Landrat Christoph Rüther an alle Lehrerinnen und Lehrer, „die den organisatorischen Rahmen vorgeben und viel Energie und Leidenschaft in diese Projektarbeiten stecken, um die jungen Menschen auf ihrem Weg ins Berufsleben zu begleiten“. Jeder Erfolg eines Projektes liege aber zu einem Großteil auch in den Händen und den schlauen Köpfen der Schülerinnen und Schüler, lobte Rüther auch das Engagement, den Willen und Teamgeist der jungen Menschen.
Fokus wieder auf duale Ausbildung richten
„Was vor zehn Jahren noch eher als Zukunftsmusik galt, ist heute bittere Realität“, weiß der UGO-Vorsitzende und Ausbildungsleiter der Firma Benteler, Thomas Koch. Der demografische Wandel und mit ihm der Fachkräftemangel stellten die Arbeitgeber heute vor große Herausforderungen. Handwerksbetriebe, Industrieunternehmen, Verwaltungen oder Pflegeeinrichtungen suchten händeringend gutes Personal. „Doch die Schülerinnen und Schüler entscheiden sich nach der Schule größtenteils für den akademischen Weg“, so Koch, „hier muss der Fokus unbedingt wieder verstärkt auf die duale Ausbildung gelegt werden, da gerade in diesem Bereich ein massiver Fachkräftemangel auf uns zukommt.“
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