Auf Wirtschaftstour: Felipe VI. besucht Gestamp und Bertelsmann
Spanischer König unterwegs in Ostwestfalen
Büren/Bielefeld/Gütersloh (dpa/WB). Spaniens König Felipe VI. absolviert am zweiten Tag seines Deutschland-Besuchs in Ostwestfalen ein dicht getaktetes Programm. Seine Frau Letizia hat er aber nicht mitgebracht. Bei einer Werksbesichtigung des Autozulieferers Gestamp in Bielefeld-Brackwede schüttelte er am späten Vormittag die Hände zahlreicher Mitarbeiter.
Gruppenfoto und eine Rede bei Gestamp
Das in Bielefeld-Brackwede besichtigte Werk hatte der spanische Autozulieferer Gestamp 2011 von Thyssen-Krupp übernommen. Felipe VI. ließ sich vor Ort die Produktion erklären und posierte für ein Gruppenfoto. Der Monarch zeigte großes Interesse und hielt später noch eine kurze Rede vor etwa 80 geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft. Er betonte die Wichtigkeit des Automobilsektors für sein Heimatland. Die Automobilbranche sei ein starkes Standbein und unerlässlich für die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation in Spanien.
Landung auf dem Flughafen Paderborn-Lippstadt
Das Flugzeug des Königs war am Morgen mit leichter Verspätung auf dem Flughafen Paderborn-Lippstadt eingetroffen. Dort war Felipe von der nordrhein-westfälischen Europaministerin Angelica Schwall-Düren (SPD) begrüßt worden. Schaulustige hatten jedoch keine Chance, einen Blick auf Staatsoberhaupt Spaniens zu ergattern: Vom Rollfeld aus ging es direkt im Auto zum ersten Termin.
Mittagessen bei Bertelsmann mit der Familie Mohn und Ministerpräsidentin Kraft
Gegen Mittag brach der König dann von Bielefeld nach Gütersloh auf. Dort besuchte er die Konzernzentrale des Medienunternehmens Bertelsmann. Bei einem Mittagsessen im Privathaus der Bertelsmann-Eigentümerfamilie Mohn sprach der Gast aus Spanien am Dienstag mit dem Deutsch-Spanischen Unternehmerrat. Diese Gruppe hatte der spanische Botschafter in Deutschland 2013 ins Leben gerufen. Koordiniert werden die Treffen von Bertelsmann-Manager Fernando Carro, der das Spanien- und Südamerika-Geschäft leitet.
Zu Gast in Gütersloh waren Manager von Opel, Hochtief, Telefonica, BMW, Thyssen-Krupp, VW, TUI und der Santander-Bank. Zum Inhalt des Gesprächs, an dem auch Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) und der spanische Außenminister Jose Manuel Margallo teilnahmen, wurde nichts bekannt.
Abschließend war Felipe am Nachmittag am Flughafen in Paderborn-Lippstadt mit Kraft zu einem Gespräch und zum Eintrag ins Gästebuch der Landesregierung verabredet.
Das sagt die IHK
Harald Grefe von der Industrie- und Handelskammer zu Bielefeld sagte vor dem Besucht Felipes: »Aus Ostwestfalen exportieren 280 Unternehmen nach Spanien, 100 importieren, 30 dieser Firmen haben Niederlassungen vor Ort.« Greve ist bei der IHK in der Geschäftsführung für das internationale Geschäft zuständig. Nach seiner Einschätzung ist Spanien kein klassisches Ziel für Investitionen. »Die Unternehmen hier sind eher in Richtung Osteuropa oder Asien orientiert.« Beim Ex- oder Import mit Spanien sei Ostwestfalen durchschnittlich aufgestellt, »da haben wir keine Sonderrolle«, sagt Greve.