Mitarbeiter sammeln 15.000 Euro für ein Kinderkrankenhaus in der Nähe von Kiew
Spendenaktion der Universität Paderborn: Medikamente für die Ukraine
Paderborn
Für ein ukrainisches Kinderkrankenhaus in der Nähe von Kiew haben Mitarbeiter der Uni Paderborn für 15.000 Euro dringend benötigte Medikamente gekauft und deren Transport organisiert. Ermöglicht wurde dieses durch eine Spendenaktion, teilt die Universität mit.
Ende Februar hatten Mitarbeitende der Universität Paderborn eine Spendenaktion gestartet, um die vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine zu unterstützen. Die Hilfsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger in der Region ist gewaltig: So seien bisher bereits 19.000 Euro Spendengelder zusammengekommen. Davon haben die Organisatoren für 15.000 Euro Medikamente für ein ukrainisches Kinderkrankenhaus in der Nähe von Kiew gekauft.
„Über ehrenamtliche Helfer, die unter anderem vor Ort in der Ukraine sind, haben wir eine Liste mit dringend benötigten Medikamenten von einem dortigen Krankenhaus erhalten. Die Medikamente haben wir mit Unterstützung von Hanna Holdberth, ehrenamtliche Helferin aus Dortmund, Nadja Kaufmann, Leiterin der Sonnen-Apotheke in Menden, und Frederik Tasche, Mitarbeiter am Paderborner Lehrstuhl für Werkstoffkunde (LWK), schnellstmöglich beschafft, sodass wir sie Anfang April in einen Transporter laden konnten, der sie nach Irpin gebracht hat“, sagt Dr.-Ing. Anatolii Andreiev, der die Hilfsangebote an der Universität zusammen mit Dr. Olexandr Grydin koordiniert. Beide stammen aus der Ukraine und sind an der Paderborner Fakultät für Maschinenbau tätig.
Große Hilfsbereitschaft in Paderborn
„Wir sind überwältigt von den zahlreichen Sach- und Geldspenden sowie von den Hilfsangeboten, die uns erreicht haben und noch immer erreichen“, so Andreiev. In den vergangenen Wochen haben sich bereits mehrere mit Sachspenden voll beladene Lieferwagen von Paderborn auf den Weg in die Ukraine gemacht: „Unser Kleinlaster ist mittlerweile sieben Mal zur Sammelstelle der ukrainischen Kirchengemeinde Sankt Wolodymyr nach Hannover gefahren. Wir haben etwa zwanzig Tonnen Sachspenden transportiert“, betont der Paderborner Wissenschaftler.
Auch Universitätspräsidentin Prof. Dr. Birgitt Riegraf unterstützt die Aktion und zeigt sich solidarisch: „Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine ist erschütternd. Unsere Solidarität gilt den Betroffenen und Opfern dieser durch nichts zu rechtfertigen Aggression. Viele Ukrainerinnen und Ukrainer müssen ihr Land verlassen, andere wollen in ihrem Land bleiben, auch wenn die Lebensumstände noch so bedrohlich sind. Der Anspruch, Verantwortung für gesellschaftliche Herausforderungen zu übernehmen und sich innerhalb und außerhalb des Wissenschaftssystems dafür zu engagieren, gehört zur wesentlichen Grundidee der Universität Paderborn. Deshalb unterstützen wir die Aktion des Maschinenbaus nachdrücklich.“
Vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten
Ob durch Unterkünfte für Geflüchtete, Fahrdienste, Sach- bzw. Geldspenden oder als Dolmetscher: Wer die Hilfsaktion der Universität Paderborn unterstützen möchte, findet unter folgendem Link zahlreiche Möglichkeiten und Anlaufstellen, um sich zu beteiligen: go.upb.de/hilfe-fuer-die-ukraine. Dringend benötigte Sachspenden, beispielsweise Lebensmittel und Babynahrung für die Menschen in der Ukraine oder Fahrräder für in Deutschland angekommene Flüchtlinge, können montags bis freitags von 10 bis 16 Uhr im Mersinweg 7, im Foyer des Gebäude Y, abgegeben werden.
Mitarbeitende der Universität haben darüber hinaus die Internetseite „Paderborn hilft“ www.paderborn-hilft.de entwickelt. Dort finden sich neben Informationen zu Spendenmöglichkeiten u. a. auch hilfreiche Informationen für Menschen, die geflohen sind, auf Deutsch und Ukrainisch.
Andreiev ist es außerdem ein besonderes Anliegen, auf die Bürgerinitiative „Private Ukraine-Hilfe“ aufmerksam zu machen. „Die Initiative kümmert sich um die Sammlung von Sachspenden für vertriebene Personen, die schon hier vor Ort sind. Kleidung, Möbel und Gegenstände des täglichen Lebens, die die Menschen dringend benötigen, werden mittwochs zwischen 16 und 18 Uhr in der Rathenaustraße 16 a, 33102 Paderborn, entgegengenommen.“ Die Universität Paderborn unterstützt zudem geflüchtete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende.