Energiekrise: Landrat appelliert an alle Bürger – Einsparungen beim Kreis
Stadt Paderborn reduziert Weihnachtsmarkt-Beleuchtung
Paderborn
Die Stadt Paderborn wird bei dem am 18. November beginnenden Weihnachtsmarkt an der Beleuchtung sparen. Angesichts der aktuellen Energiekrise wird sowohl der Umfang als auch die Dauer der bekannten Weihnachtsbeleuchtung reduziert, teilt die Stadt Paderborn mit.
In der Paderborner Haupteinkaufsstraße, der Westernstraße, sollen die bekannten weihnachtlichen Lichtelemente mit sparsamer LED-Technik wie gewohnt aufgehängt werden. Ihre Leuchtdauer werde jedoch um eine Stunde verkürzt, sie soll um 22 Uhr enden und damit gleichzeitig mit der Beleuchtung der Schaufenster. Auf die Illuminierung der Bäume am Marienplatz werde verzichtet.
In den angrenzenden Straßen, wie zum Beispiel Rosenstraße oder den Königsplätzen, könne die von den privaten Initiativen verantwortete Weihnachtsbeleuchtung aufgehängt werden.
Das Paderborner Rathaus als zentraler Mittelpunkt des Paderborner Weihnachtsmarktes soll ebenfalls mit sparsamer LED-Technik angestrahlt werden, die aber auch um 22 Uhr abgeschaltet wird.
Der in den Vorjahren prächtig illuminierte Dom, der auch viele auswärtige Besucher nach Paderborn lockt, werde auch in diesem Jahr erstrahlen. Hier sucht die Stadt Paderborn gemeinsam mit dem Metropolitankapitel nach Einsparpotenzialen. Auf eine Beleuchtung der Hausfassaden im Bereich des Marktplatzes werde angesichts der Energieknappheit verzichtet.
Auch die Weihnachtsbeleuchtung an den Ständen des Weihnachtsmarktes soll zeitlich auf das notwendige Maß beschränkt und dabei nach Möglichkeit stromsparende LED-Technik eingesetzt werden.
Rüthers Appell und wo der Kreis spart
Auch der Kreis Paderborn beschäftigt sich bereits seit längerem mit Energieeinsparmöglichkeiten in kreiseigenen Gebäuden. „Ich rufe alle Bürgerinnen und Bürger im Kreisgebiet auf, ebenfalls weiterhin in den eigenen vier Wänden und im eigenen Handeln Energiesparpotentiale aufzudecken“, appellierte Landrat Christoph Rüther in einer Mitteilung am am Dienstag. „Um bestmöglich ohne Worst-Case-Szenario durch den Winter zu kommen, ist nun der Einsatz jedes Einzelnen gefragt.“
Auf Initiative des Landrats ist im Kreishaus unter Leitung des Baudezernenten Martin Hübner eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aller relevanten Dienststellen der Verwaltung gebildet worden, um Vorschläge zu Energieeinsparung in den Verwaltungsgebäuden und Schulen des Kreises sowie der Bauhöfe und des Kreismuseums zu erarbeiten. Zu den beschlossenen Maßnahmen zählt den unter anderem, dass in allen Büros der Kreisverwaltung nur noch auf maximal 19 Grad geheizt wird. Beim Verlassen der Gebäude müssen Fenster geschlossen sowie Computer und weitere technische Ausstattung ausgeschaltet und Heizungen heruntergedreht werden. Durchlauferhitzer an Handwaschbecken wurde ebenfalls ausgeschaltet. Sämtliche Beleuchtungen an Gebäuden, die nicht der Verkehrssicherheit dienen, wurden ebenso ausgeschaltet wie der Brunnen vor dem Kreishaus.
Zudem sollten diverse Gebäude des Kreises Paderborn in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr nicht beheizt werden, heißt es weiter. Hierzu zählen verschiedene Verwaltungsgebäude, nicht einbegriffen sind jedoch u.a. das Straßenverkehrsamt und das Kreismuseum Wewelsburg. „Zwischen den Jahren liegen vier Werktage. Diese werden wir nutzen, um von Weihnachten bis Silvester die Gebäude herunterzufahren. So werden wir einen weiteren Beitrag zum Energiesparen leisten“, erklärte Landrat Christoph Rüther. Die Mitarbeitenden sind natürlich dennoch zu erreichen. Sie arbeiten aus dem Home Office. Sollte sich die Lage verschärfen, hat der Kreis Paderborn weitere Maßnahmen vorgesehen. So könnten beispielsweise komplette Bürogebäude „leergezogen“ und die Arbeit ins Home Office verlegt werden.
Die Paderborner Kreisverwaltung verweist darauf, dass sie sich bereits in den vergangenen Jahren verstärkt auf Energieeinsparungen bei der Bewirtschaftung der Liegenschaften, bei Beschaffungen und der Mobilität fokussiert hatte. Dies geschah vor dem Hintergrund der Reduzierung von Kosten, aber vor allem auch im Rahmen von Klimaanpassungsmaßnahmen und der beabsichtigten Reduzierung des CO₂ Ausstoßes. Es handelt sich hierbei um Vorgaben des integrierten Kreisklimaschutzkonzeptes aus dem Jahr 2011, das im Jahr 2021 komplett überarbeitet worden ist und vom Kreistag beschlossen wurde.