Ziel ist ein Ein- und Ausstieg in Paderborn zwischen Areal Barker und Kaukenberg
Stadt will weiteren Bahnhalt
Paderborn (WB). Hauptbahnhof, Nordbahnhof, Kasseler Tor und Schloß Neuhaus: Mit seinen vier Bahnhaltepunkten ist die Stadt Paderborn bereits gut aufgestellt. Die Stadt will nun aber eine Lücke im Paderborner Osten schließen. Auf einstimmigen Beschluss des Rates wird sich die Verwaltung nun dafür einsetzen, dass ein weiterer Haltepunkt an der Barker-Kaserne eingerichtet wird. Erste Hürde ist die Aufnahme des Haltepunkts in den Nahverkehrsplan.
Im Paderborner Osten steckt viel Musik: Durch das 21 Hektar große Baugebiet Springbach Höfe sowie die Entwicklung der ehemaligen Barker Kaserne zu einem bedeutenden Standort für Zukunftstechnologien mit einer Größe von mehr als 50 Hektar wird nach Einschätzung der Verwaltung auch der Individualverkehr steigen. Um diese Entwicklung zu bremsen, sei der Ausbau des so genannten schienengebundenen Personennahverkehrs (SPNV) dringend erforderlich. Die Verwaltung hat daher den Blick der Fraktionen auf die Landesinitiative „Bauland an der Schiene“ gelenkt. Bei dem Programm geht es um bezahlbares Bauland, das im Einzugsgebiet von Bahnhaltepunkten liegt.
Bahnhaltepunkt gilt als sinnvoll
Bereits Ende Oktober hatte die Technische Beigeordnete Claudia Warnecke erste Gespräche mit dem Land NRW sowie der Bahnflächenentwicklungsgesellschaft, der Bezirksregierung sowie dem Zweckverband Nahverkehr Westfalen Lippe (NWL) geführt (wir berichteten). „Alle Beteiligten halten den zusätzlichen Bahnhaltepunkt für sinnvoll“, lautet die erste Einschätzung.
Der Standort für den Aus- bzw. Einstieg in die Bahn bietet sich nach Ansicht der Verwaltung zwischen dem Areal Barker sowie dem Schulzentrum Kaukenberg an, wo bereits jetzt die Bahnlinie Hamm-Warburg bzw. Soest-Altenbeken verkehrt. Nach Ansicht der Planer seien die Flächen groß genug, um den Haltepunkt einrichten zu können.
26.000 Menschen im Einzugsbereich
Das potentielle Einzugsgebiet wird übrigens auf 18.000 Einwohner geschätzt. Dazu zählen die Bereiche Kaukenberg und Lieth. Allein im neuen Quartier Springbach Höfe und im Areal Barker werden nach heutigen Prognosen weitere 8000 Menschen leben. Hinzu kämen die Arbeitsplätze in den angrenzenden Bereichen „Auf dem Dören“ und „Benhauser Feld“.
Nicht zuletzt erhofft sich die Stadt mit dem neuen Haltepunkt einen weiteren Beitrag zur Mobilitätswende. „Der Haltepunkt könnte zu einer Reduzierung des Pkw-Verkehrs in der Kernstadt führen“, heißt es bei der Verwaltung, die dabei insbesondere auch auf die Berufspendler blickt.
Für den neuen Bahnhaltepunkt zwischen dem Areal Barker und den Wohngebieten Kaukenberg/Lieth/Springbach Höfe werden die Bürger aber noch einige Geduld aufbringen müssen. Wie die Stadt auf Anfrage mitteilte, werden vermutlich zehn Jahre und mehr ins Land gehen.
Mindestens zehn Jahre bis zur Realisierung
Die Stadt hält das Vorhaben für „grundsätzlich nicht unrealistisch“. Daher werde nun der Rahmenplan erarbeitet, der Aussagen zur technischen Realisierbarkeit und zur genauen Lage des Haltepunktes treffen soll. „Aus verkehrsplanerischer Sicht muss das Quartier Areal Baker zudem so gestaltet werden, dass der Bahnhaltepunkt möglichst viele Menschen im direkten Einzugsbereich anspricht und darüber hinaus auch sehr gut erreichbar ist – auch für Busse“, teilt die Stadt mit.
Durch die Aufnahme des Haltepunktes in den Nahverkehrsplan erlange dieser eine planerische Verbindlichkeit für den Schienenpersonennahverkehr. „Das betrifft aber nicht den Nahverkehrsplan des NPH oder das ÖPNV-Konzept der Stadt Paderborn, denn diese beschränken sich nur auf den regionalen und städtischen Busverkehr“, heißt es weiter. Bis zur Umsetzung könne durchaus ein Jahrzehnt verstreichen. So lange werde man aber wohl auch für die vollständige Umgestaltung des Areals Barker benötigen.
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