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Neues Fachgebiet in Paderborn – Westfalenwind finanziert Professur

Uni will Probleme des Energiebedarfs lösen

Paderborn

Der fortschreitende Klimawandel, der steigende Energiebedarf und der damit einhergehende Ressourcenmangel gehören zu den drängendsten Problemen unserer Zeit. Mit dem neu eingerichteten Fachgebiet „Energiesystemtechnik“ will die Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und Mathematik der Universität Paderborn neue Lösungswege auf dem Gebiet der nachhaltigen Energieerzeugung erforschen, teilte die Uni am Freitag mit.

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Windräder in Borchen (Symbolbild). Foto: Oliver Schwabe/Archiv

Die neue Professur wird nach Angaben der Uni über sechs Jahre vom Unter­nehmen Westfalenwind gestiftet. Das Unternehmen war zuletzt wegen der Besetzung politischer Ausschüsse in Paderborn in die Schlagzeilen geraten, weil Mitarbeiter als sachkundige Bürger in Gremien sitzen sollen.

Laut Uni Paderborn will Prof. Dr.-Ing. Henning Meschede untersuchen, wie regionale erneuerbare Energien möglichst effizient eingesetzt werden können. Im Kern gehe es um die Frage, wie verschiedene Bereiche – zum Beispiel nachhaltige Mobilität und Windenenergie – am sinnvollsten ineinandergreifen. Wegen des hohen Energiebedarfs gelte der Industrie dabei ein besonderer Blick. Meschede: „Der neue Lehrstuhl geht auch der Frage nach, wie der industrielle Energiebedarf in Zukunft nachhaltig gestillt werden kann.“

Wichtig sei dafür der interdisziplinäre Austausch. Meschede: „Gerade im Bereich Energiesystemtechnik ist es notwendig, mit verwandten Fachbereichen zu kooperieren. Zum Beispiel stehen wir durch unsere Beteiligung am ‚Kompetenzzentrum für Nachhaltige Energietechnik‘ (KET) im engen Austausch mit der Fakultät für Maschinenbau. Davon profitieren Forschung und Lehre.“

Prof. Dr. Henning Mesched. Foto: Annika Kortümm/Uni Paderborn

Energie werde überall benötigt – für Strom, Wärme, Belüftungs- und Kühlsysteme. Jahrzehntelang habe Deutschland außer der Kernenergie vorwiegend auf Kohle, Öl und Erdgas gesetzt. Die Nutzung dieser fossilen Energieträger verursacht allerdings die massenhafte Emission klimaschädlicher Treibhausgase und ist hauptverantwortlich für den Klimawandel. „Um die Folgen auf ein erträgliches Maß zu begrenzen, muss unser Energiesystem schnellstmöglich vollständig aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind- und Solarkraft gespeist werden“, so Meschede.

Mit der Erforschung und Entwicklung dezentraler, nachhaltiger Energieerzeugung und -verteilung sowie der Analyse des Energiebedarfs und darauf aufbauenden Sektorenkopplungskonzepten will der Lehrstuhl den Weg für nachhaltige Lösungen ebnen.

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