Zwei Boni-Busse werden zur Verfügung gestellt
Unterstützung vom Bonifatiuswerk für die ukrainische Gemeinde in Paderborn
Paderborn
Das Bonifatiuswerk stellt der ukrainisch griechisch-katholischen Gemeinde in Paderborn leihweise zwei Boni-Busse zur Verfügung, um Hilfsgüter an die ukrainische Grenze zu bringen und Geflüchtete nach Deutschland zu fahren. Am Freitag haben Vikar Ihor Tril vom Pastoralverbund Paderborn Nord-Ost-West und Gemeindemitglied Witalij Gamerman die Busse abgeholt.
Mit zwei weiteren Fahrern wollen die beiden in der kommenden Woche ins polnisch-ukrainische Grenzgebiet aufbrechen, berichtet Gamerman. Ob Babynahrung, Essenskonserven, Hygieneartikel oder Verbandsmaterial, die Spendenbereitschaft sei riesengroß, erzählt der in Deutschland lebende Ukrainer. Eine Paderborner IT-Firma habe sogar eine eigene Sammelaktion gestartet.
Vikar Ihor Tril steht derzeit mit dem griechisch-katholischen Bischof der westukrainischen Stadt Lwiw (Lemberg) in Kontakt, um den Transport der Hilfsgüter und der Kriegsflüchtlinge zu koordinieren. Die Fahrer werden mit den Bussen bis an die ukrainische Grenze fahren. Für den Vorstand des Bonifatiuswerkes, Generalsekretär Monsignore Georg Austen und Geschäftsführer Ingo Imenkämper, ist die Hilfe eine Herzensangelegenheit. „Zwar gehört die Ukraine nicht direkt zu den von uns geförderten Gebieten, aber die Initiative ist absolut unterstützenswert. Wir tun dies im Rahmen, der uns möglich ist“, sagte Monsignore Austen bei der Übergabe der Busse. „Die Not ist jetzt da, jetzt muss geholfen werden.“
Erzbistum übernimmt Fahrtkosten
„Ebenso erleben wir, dass in zahlreichen Initiativen in der Diaspora in Deutschland, aber auch in anderen Fördergebieten des Bonifatiuswerkes wie Estland und Lettland den Geflüchteten mit großer Solidarität geholfen wird und dass wir im Gebet für die Menschen in der Ukraine vereint sind. Wichtig ist für uns, dass es eine fachlich koordinierte Hilfsaktion gibt“, freut sich Austen. Auch das Erzbistum Paderborn leistet Unterstützung und wird die Fahrtkosten für die beiden Busse übernehmen.
Viele Paderborner sind zudem bereit, geflüchtete Ukrainer in ihren Wohnungen aufzunehmen, berichtet Witalij Gamerman. Überwiegend seien es Frauen und Kinder, die aus der Ukraine fliehen – die Männer sind zumeist im Kriegseinsatz. Auch viele Mitglieder der ukrainischen Gemeinde seien berührt von der Situation, sagt Vikar Tril. Doch in den Gottesdiensten kämen die Menschen zur Ruhe: „Das Gefühl, dass Gott ihnen beisteht, nimmt ihnen den Stress. Das Gebet hilft“, so der Geistliche.