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Ortsvorsteher-Serie, Teil 2: Sascha Pöppe ist mit 33 Jahren jüngster Ortsvorsteher in Neuenbeken

„Wahl löst Freude und Demut aus“

Paderborn-Neuenbeken

Sascha Pöppe ist ein bekanntes Neuenbekener Gesicht – als Fußball-Schiedsrichter im SCV und als FDP-Kommunalpolitiker ist der 33-Jährige den Neuenbekenern vertraut. Seit dem 1. November ist er außerdem ihr Sprachrohr, das Bindeglied zur Stadtverwaltung für die Belange des Dorfes.

Maike Stahl

­De­­r neue Ortsvorsteher Sascha Pöppe mit Neuenbeken im Hintergrund. Foto: Jörn Hannemann

Mit dem besten Kommunalwahlergebnis im Ort ist er Ortsvorsteher geworden und hat Christoph Quasten (CDU) im Amt abgelöst.

„Es gibt hier im Dorf eine super Gemeinschaft und einen tollen Zusammenhalt. Dass jeder dritte Neuenbekener mich gewählt hat, freut mich total, macht mich aber auch demütig“, sagt Pöppe. „Das zeigt, dass die Leute viel Hoffnung in mich setzen.“ Das zeige aber auch, dass die politische Orientierung Pöppes, für die meisten nicht ausschlaggebend war, da sein Ergebnis ein Vielfaches über dem der FDP gelegen habe. „Kommunalpolitik lebt von Persönlichkeit. Gerade hier vor Ort, muss es doch darum gehen, die Belange des Ortes bestmöglich zu vertreten. Daher verstehe ich das Amt des Ortsvorstehers überparteilich“, sagt der FDP-Stadtverbandsvorsitzende.

Seit dem 1. November habe er schon viele Einladungen und Anregungen erhalten und ungezählte Gespräche zur Weiterentwicklung des Dorfes geführt. „Denn so schön Neuenbeken mit seiner starken Dorfgemeinschaft, der guten Anbindung an Paderborn, der fantastischen Natur und der guten Infrastruktur ist: Auch hier gibt es natürlich Baustellen.“ Im übertragenen Sinne, aber auch ganz konkret, wenn es um die anstehende Erneuerung der Bekebrücke an der Gogrevenstraße geht. Die Baumaßnahme soll nach Angeben der Stadtverwaltung 2022 in Angriff genommen werden. „Während der viermonatigen Sperrung ist unser Dorf für den Autoverkehr geteilt“, sieht Sascha Pöppe dieser Baumaßnahme mit gemischten Gefühlen entgegen. Er sorgt sich um den Erhalt der Infrastruktur des Dorfes. „Wir haben hier noch einen Lebensmittelmarkt, einen Blumenladen und Ärzte. Es wäre bitter, wenn die wegen der schlechten Erreichbarkeit in Bedrängnis kämen.“

Auch für junge Familien würde Pöppe gerne noch mehr erreichen. „Wir haben eine Kita und eine Tagespflegestelle vor Ort. Jedes Jahr müssen aber Kinder wegen der großen Nachfrage abgewiesen werden. Das ist sehr schade“, sagt er. Für das Sozialgefüge sei es wichtig, den Familien vor Ort ein Betreuungsangebot zu bieten.

„Wir leben vom herausragenden Engagement der Neuenbekener“, weiß Pöppe. Gebündelt und koordiniert werden alle Aktivitäten in der Arbeitsgemeinschaft der Neuenbekener Vereine und Ratsmitglieder. „Gerade planen wir einen großen Arbeitseinsatz für das kommende Jahr, um den Waldlehrpfad zu ertüchtigen.“ Er verhandele als Ortsvorsteher mit der Stadt gerade über die Bereitstellung von Material.

Neben den großen Themen sind es aber auch die kleinen Ärgernisse, mit denen sich Pöppe als Ortsvorsteher auseinandersetzt. „Es kommen immer wieder Leute auf mich zu und machen mich auf wilde Müllablagerungen aufmerksam. Das ist wirklich ein Problem.“ Auch Hinweise auf zerstörte Ruhebänke gibt er an die Stadtverwaltung weiter. Ein Ziel von Sascha Pöppe ist es aber auch, die Kommunikation auch in der anderen Richtung zu befördern. „Es kommt immer wieder vor, dass etwas im Ort passiert, von dem viele Neuenbekener überrascht werden, wie zuletzt die Ausschilderung eines beidseitigen Halteverbotes am Hildesheimer Hellweg, von dem selbst die Anwohner überrascht wurden.“

Zur Person

Name: Sascha Pöppe

Ortsvorsteher in: Neuenbeken

Geburtstag: 6. August 1987

Familienstand: verheiratet, ein Sohn (5)

Beruf: Bankbetriebswirt in einer kirchlichen Genossenschaftsbank

Hobbys: Kommunalpolitik, Klavier, Golf

So ist Sascha Pöppe erreichbar: Tel. 0151 15685210; E-Mail: [email protected]

Was zeichnet Neuenbeken aus? Wir sind eine starke Dorfgemeinschaft mit großen Angeboten dank vieler ehrenamtlich Aktiver und tollen Menschen hier vor Ort.

Was braucht ein Ortsvorsteher unbedingt? Herzblut und die Bereitschaft, alles in seiner Kraft stehende zu tun, den Ort gemeinsam mit den Anwohnern weiterzuentwickeln.

Wen würden Sie gerne einmal in Neuenbeken begrüßen, und was würden Sie ihm/ihr zeigen beziehungsweise mit auf den Weg geben? Den Erzbischof, um ihm zu verdeutlichen, wie wichtig es für die Sozialisation im Stadtteil ist, dass alle Kinder aus Neuenbeken die Möglichkeit haben, hier in die Kindertagesstätte zu gehen.

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