61 Eingangsklassen in den Paderborner Grundschulen geplant
Weniger Kinder werden abgelehnt
Paderborn (WB). In diesem Jahr werden weniger Eltern die schlechte Nachricht bekommen, dass ihr Kind nicht in die gewünschte Schule gehen kann. Die Zahl der Ablehnungen für das kommende Schuljahr sei geringer als 2019, sagte Schulamtsleiterin Christel Rohde am Donnerstagabend im Schulausschuss. „Bei 1362 Anmeldungen haben wir 25 Ablehnungen, 2019 waren es zu diesem Zeitpunkt 1315 Anmeldungen und wir mussten 71 Kinder ablehnen“, blickte sie in die Statistik.
Den Ausschussmitgliedern teilte Rohde mit, an welchen Grundschulen wie viele Eingangsklassen gebildet werden. Insgesamt werden es 61 sein. Kinder ablehnen müssen die Marien- und Karls-Grundschule sowie die Grundschule Overberg-Dom. Allerdings ist noch Bewegung in der Angelegenheit, durch Nach- und Ummeldungen können sich die Zahlen verändern. Der Rektor der Grundschule Overberg-Dom, Steffen Schmidt, geht davon aus, dass am Ende „weniger als 20 Kinder abgelehnt werden müssen“.
Ablehnungen werden am Montag verschickt
Die Grundschulleiter haben vereinbart, die Ablehnungen am kommenden Montag rauszuschicken. Bis Ende Februar soll für alle angehenden Schülerinnen und Schüler klar sein, wo sie das ABC lernen werden. „Wir lehnen die Kinder ab, die die weiteste Entfernung zu unserer Schule haben“, nannte Schmidt das Hauptkriterium bei der Entscheidung über eine Anmeldung. Grundsätzlich haben Jungen und Mädchen Anspruch auf die nächstgelegene Schule. Außerdem wird bei der Entscheidung berücksichtigt, ob bereits Geschwisterkinder die Schule besuchen, wie das zahlenmäßige Verhältnis von Mädchen und Jungen aussieht und bei Konfessionsschulen natürlich, ob ein Kind katholisch oder evangelisch ist.
Was wird aus der Josefsgrundschule?
Die Grundschule Josef an der Mastbruchstraße in Schloß Neuhaus wird erstmals vier statt drei Eingangsklassen bilden. 91 Kinder wurden dort angemeldet. Eigentlich habe man die Schule bis zu deren Erweiterung im Rahmen der Konversion der Dempsey-Kaserne auf drei Eingangsklassen deckeln wollen, erklärte die Verwaltung. Aber weil zum kommenden Schuljahr vier Klassen entlassen würden und die Schulleitung vier Eingangsklassen ausdrücklich wünsche, rücke man „einmalig“ davon ab.
„Ich störe mich an dem Wort ‚einmalig‘“, reagierte Markus Mertens (CDU) und verwies auf die angespannte Schulsituation in Schloß Neuhaus. „Wir werden mit der Schulleitung Lösungen finden müssen“, sagte Rohde. Auf Sicht werde die Josefsschule vierzügig laufen müssen, und das werde die Verwaltung auch gewährleisten.
Die 61 Eingangsklassen verteilen sich auf die Schulen wie folgt: Kaukenberg (2), Auf der Lieth (3), Marien (2), Elisabeth (2), Karl (2), Riemeke-Theodor (zusammen 3), Overberg-Dom (3), Stephanus (4), Bonifatius (4), Luther (zusammen 3), Marienloh (4), Benhausen-Neuenbeken (zusammen 2), Margarethen in Dahl (1), Alme Wewer (4), Dionysius (5), Comenius (2), Bonhoeffer-Heinrich (zusammen 4), Josef (4), Sande (4) und Thune (3).
Vierzügigkeit auch in der Bonifatius-Grundschule
Bei der Bonifatius-Grundschule, in der Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam lernen, geht die Verwaltung davon aus, dass noch ein Junge oder ein Mädchen angemeldet werden wird, so dass eine vierte Eingangsklasse gebildet werden kann. Das hält auch Petra Tebbe von den Grünen angesichts der besonderen Lernsituation für sinnvoll. Bislang sind für Bonifatius 81 Anmeldungen zusammengekommen. Während in herkömmlichen Grundschulen eine Klasse bis zu 29 Kinder umfassen darf, sind es beim Gemeinsamen Lernen nur 25, wenn mindestens vier einen Förderbedarf aufweisen.
Gemeinsames Lernen bestimmt auch den Alltag in der Grundschule Marien: Seit dem Schuljahr 2013/2014 werden in zwei Eingangsklassen jeweils 25 Kinder unterrichtet. Mehr sollen es auch nicht werden, hat die Schulleitung beschlossen, was zur Folge hat, dass zehn der 60 angemeldeten Kinder abgelehnt werden.
Das Interesse an OGS wird abgefragt
Burkhard Aubke (SPD) zeigte sich am Donnerstag erleichtert darüber, dass sich die Grundschule in Dahl konsolidiert habe und der Standort „mittelfristig gesichert ist“. Sie verzeichnete bis zum 7. Januar 26 Anmeldungen. Insgesamt werden übrigens mehr als 1400 Kinder im Paderborner Stadtgebiet im Sommer schulpflichtig. Die Stadt will die Informationsveranstaltungen für die Eltern der Vierjährigen in diesem Jahr erstmals auch dafür nutzen, um das Interesse an der Offenen Ganztagsschule (OGS) abzufragen. Die Ergebnisse würden dann im Schulausschuss vorgestellt, kündigte Christel Rohde an.
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