Volkshochschule mit Sitz in Salzkotten erhält Förderstipendium für digitales Angebot
Lernen, wann und wo es passt
Salzkotten (WB/han). Nicht erst seit Corona: Digitales Lernen liegt voll im Trend. „Es ist orts- und zeitunabhängig, die Teilnehmer sind dadurch viel flexibler“, sagt Insa Wegener. Als pädagogische Mitarbeiterin ist sie bei der „VHS vor Ort“, der Volkshochschule für die Kommunen Büren, Salzkotten, Bad Wünnenberg, Hövelhof, Delbrück und Geseke für den Fachbereich Sprachen verantwortlich und hat ein praxisorientiertes Online-Projekt konzipiert.
Das ist jetzt ausgezeichnet worden: Die „VHS vor Ort“ erhält das vom Landesverband der Volkshochschulen in Nordrhein-Westfalen ausgeschriebene Innovationsstipendium zur Förderung digitaler Bildung. Es ist mit einer Fördersumme von 1200 Euro dotiert und wurde landesweit nur an insgesamt fünf Volkshochschulen verliehen.
„Der klassische Präsenzkurs wird sicherlich unser Kerngeschäft bleiben“, meint Insa Wegener. Doch das digitale Lernen gewinne zunehmend an Bedeutung. Das Coronavirus, das Menschenansammlungen bekanntlich schwierig bis unmöglich macht, habe da sicherlich als Beschleuniger gewirkt, so ihre Einschätzung. Doch geplant sei ein Online-Angebot ohnehin gewesen.
Das Stipendium ermöglicht es der Volkshochschule nun, bereits angedachte Entwicklungen für das digitale Angebot voranzutreiben und so „das Potenzial digitaler Medien im Bereich der Weiterbildung kreativ und innovativ zu nutzen“, wie es im Förderaufruf heißt. Finanziert werden soll daraus ein Workshop, in dem die Sprachdozenten der VHS einmal selbst die Schüler sind: Sie lernen, wie sie ihre Inhalte praktisch und inhaltlich online vermitteln können. „Wir möchten da alle mitnehmen“, wünscht sich Insa Wegener.
Aktuell, erzählt sie, gebe es bei der „VHS vor Ort“ für die besonders nachgefragte Sprache Englisch bereits verschiedene Lernangebote: Präsenzkurse, reine Onlinekurse und auch eine Mischung aus beidem. Dänisch können die Teilnehmer bereits in einem Kursus erlernen, der komplett online stattfindet.
Denkbar sei es, den Online-Unterricht nach den Sprachen auch auf andere Bereiche auszuweiten. Für Gesundheits- und Ernährungsthemen oder politische Bildung sei das durchaus denkbar, könnte sich Insa Wegener vorstellen. Die Online-Vorträge, die die VHS in der Corona-Zeit ins Angebot aufgenommen hat, würden nach einer Phase der Gewöhnung nun auch immer beliebter.
Die Freude über das Förderstipendium ist groß: Vor allem in ländlichen Regionen wie dem Einzugsgebiet der „VHS vor Ort“ kämen den Teilnehmern ortsunabhängige Angebote sehr zugute, betont Leiter Markus Krick.
Das prämierte Konzept basiert auf dem Einsatz der digitalen Lernplattform der Volkshochschulen, der vhs.cloud. Diese virtuelle Lernumgebung unterstützt Dozenten dabei, ihren Unterricht online umzusetzen. Lernbausteine sind digitale Übungen und Aufgaben, die von Teilnehmern in einem Kurs bearbeitet werden.
„Um eine Sprache zu lernen, ist viel Übung notwendig. Mit digitalen Aufgaben können wir unseren Teilnehmern die Möglichkeit bieten, selbstbestimmt und in ihrem eigenen Tempo zu lernen“, erklärt Insa Wegener.
Da die Erstellung der Lernbausteine anfangs recht komplex und zeitaufwendig sei, hat sie gemeinsam mit dem Englisch-Dozenten Stefan Woltersdorf einen Workshop für Kursleiter erarbeitet. Der Workshop, der jetzt gestartet ist, soll die Dozenten in die Lage versetzen, ihren Unterricht mit digitalen Elementen zu ergänzen. Beim ersten Durchlauf machen sieben Dozenten für sechs verschiedene Sprachen mit.
Zusätzlich soll auch eine Datenbank für Lernbausteine entstehen. „So können unsere Kursleitungen und die anderer Volkshochschulen ihre Materialien untereinander austauschen und müssen nicht alles selber erarbeiten. Es sind dann nur noch Anpassungen an bestehende Übungen notwendig“, freut sich Insa Wegener.
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