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Feuerwehr Paderborn berichtet von vergleichbar ruhigem Jahreswechsel und dankt der Bevölkerung für das "besonnene Verhalten"

Unfall mit Feuerwerkskörper in Salzkotten-Scharmede: Mann mit schweren Gesichtsverletzungen in Spezialklinik geflogen

Paderborn/Salzkotten

Am frühen Neujahrsmorgen ist es in Salzkotten-Scharmede zu einem Unfall mit einem Feuerwerkskörper gekommen. Ein 38-jähriger Mann musste nach der Explosion einer Rakete mit schweren Gesichtsverletzungen in eine Spezialklinik geflogen werden. Abgesehen davon hat die  Feuerwehr Paderborn aber einen vergleichbar ruhigen Jahreswechsel hinter sich. „Insgesamt mussten an Silvester nur 65 Einsätze bewältigt werden, im Gegensatz zu durchschnittlich über 90 Einsätzen pro Tag“, berichtet Oberbrandrat Michael Beivers am Neujahrsmorgen.   

Symbolbild. Foto: Jörn Hannemann

Zum ersten Einsatz des neuen Jahres wurde die Feuerwehr Paderborn um 0.01 Uhr alarmiert. Laut Feuerwehr wurden bis 8 Uhr 28 Einsätze durchgeführt.

Die Feuerwehr Paderborn hielt zum Jahreswechsel trotz der coronabedingten Einschränkungen verstärkte Personalressourcen vor. „Zwar wurden aufgrund der Kontaktbeschränkungen weniger Einsätze zum Jahreswechsel erwartet, das Verhalten der Menschen war aber nicht vorhersehbar“, so Beivers. So wurden, wie er weiter berichtet, neben den üblichen Kräften die Tages-Rettungswagen auf den drei Rettungswachen auch nachts vorgehalten. Am 31. Dezember waren insgesamt 50 Einsatzkräfte einschließlich Rettungsdienst auf den Wachen Süd, Nord und Schloß Neuhaus im Dienst. Neben den beiden Notarzteinsatzfahrzeugen waren auch acht Rettungswagen (zuzüglich Reservefahrzeuge durch Brandschutzkräfte) sowie ein Krankentransportwagen (tagsüber drei) besetzt. Die Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr befanden sich in Alarmbereitschaft.

Einsätze an Silvester

Von den 65 Einsätzen an Silvester beschäftigte Feuerwehr und Polizei eine Höhenrettung in Hövelhof mit knapp vier Stunden am längsten. „Zum Einsatz mit der Feuerwehr Hövelhof, dem Rettungsdienst und Polizeikräften kamen aus Paderborn der Gerätewagen Höhenrettung mit drei Spezialisten für die Höhenrettung und ein Einsatzleitwagen“, heißt es in dem Bericht von Beivers. In Hövelhof war ein Mann mit psychischen Problemen auf ein Dach geklettert. Neben einem Notfallseelsorger war auch eine Verhandlungsgruppe der Polizei Paderborn vor Ort und es gelang, den Mann unversehrt vom Dach zu holen.

Die weiteren Einsätze am letzten Tag des Jahres teilten sich wie folgt auf: ein Brandeinsatz (Rauchentwicklung in Mehrfamilienhaus), drei Hilfeleistungseinsätze (hilflose Personen in Wohnungen, dringende Türöffnungen),  12 Krankentransporteinsätze, 36 Rettungswageneinsätze (darunter vier Verlegungstransporte) sowie 12 Notarzteinsätze.

Einsätze an Neujahr

Bis 8 Uhr hatte die Feuerwehr laut Beivers insgesamt 28 Einsätze durchgeführt. Neben 18 Rettungswageneinsätzen (darunter teils Verletzungen nach Alkoholkonsum) gab es sechs Notarzteinsätze. Ein böser Unfall mit einer Silvester-Rakete ereignete sich in Salzkotten-Scharmede:  Das Opfer, ein 38-jähriger Mann, wurde mit schweren Gesichtsverletzungen zunächst in ein Paderborner Krankenhaus und nach der Erstversorgung weiter in eine Spezialklinik geflogen. Außerdem leistete die Feuerwehr zwei Hilfeleistungseinsätze. Neben der Absicherung bei der Landung des Rettungshubschraubers gab es einen Tiereinsatz. Die Feuerwehr führte zudem zwei Krankentransporteinsätze durch.

Den Paderbornerinnen und Paderborn dankt Beivers für „das besonnene Verhalten in der vergangenen Nacht, wodurch vor allem die Ressourcen in den Krankenhäusern geschont blieben.“

Einsatzzahlen 2021

Mit insgesamt 17.395 (2020: 15.297) Notfalleinsätzen mit Rettungswagen (einschließlich Sekundärtransporte) ist eine Steigerung um 13,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Die Einsatzzahlen im Krankentransport lagen mit 11.162 (9.403) um 18,6 Prozent höher als im Vorjahr. Die Anzahl der Notarzteinsätze (einschließlich Begleitung von Sekundärtransporten) lag den Angaben zufolge mit 5501 Einsätzen um 6,4 Prozent über dem Vorjahresniveau (5.167).

„Nachdem im ersten Corona-Jahr 2020 die Einsatzzahlen für den Rettungsdienst um rund 8 Prozent zurückgegangen waren – hauptsächlich wegen des harten Lockdowns im Frühjahr 2020 – stiegen die Zahlen in 2021 wieder um 14 Prozent an und lagen damit 4,9 Prozent über dem Niveau von 2019“, bilanziert der Paderborner Oberbrandrat.

Der Rettungsdienst wurde auch im zurückliegenden Jahr wegen vielen Infektionsfahrten beansprucht. Davon standen alleine 1638 (2020: 1066) im Zusammenhang mit SARS-CoV-2. Diese Einsätze seien, so Beivers, für das Personal unter anderem wegen der notwendigen Schutzausrüstung besonders belastend und dauerten durch die nötigen Desinfektionsmaßnahmen länger als üblich.

Im Brandschutz- und Hilfeleistungsdienst der Feuerwehr Paderborn ging die Gesamtzahl der Einsätze der Statistik zufolge um 2,4 Prozent leicht zurück auf 1787 (2020: 1830). Es waren 506 Brandeinsätze (2020: 552) zu leisten. Dies bedeutet einen Rückgang von 9,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei insgesamt 1284 Hilfeleistungseinsätzen (1278) gab es hingegen keine signifikante Änderung. Im abgelaufenen Jahr 2021 gab es einen Brandtoten in der Stadt Paderborn zu beklagen.

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