Mit Lokalkolorit aus Bielefeld
Autorin Heike Rommel lässt ihre Kommissare zum sechsten Mal ermitteln: „Schattenleben“
Bielefeld
Ihre Schauplätze nimmt Heike Rommel genau unter die Lupe: Schließlich sollen Atmosphäre und Details stimmen in ihren Krimis. Fünf (unter anderem „Kalte Liebe“, „Zerrissene Wahrheit“) hat sie bereits veröffentlicht, am 10. Oktober erscheint Nummer 6 mit dem Titel „Schattenleben.“ Das Buch spielt natürlich wieder in Bielefeld und natürlich sind auch die bewährten Ermittler um Dominik Domeyer und Nina Tschöke dabei.
„Ja, die Ermittler sind mir richtig ans Herz gewachsen,“ sagt Heike Rommel. Immer erzählt sie neben der eigentlichen Krimihandlung auch die privaten Geschichten von Domeyer und Tschöke weiter. In „Schattenleben" spiele der Kommissar die beherrschende Rolle im Team. Der geschiedene Ermittler lebt inzwischen mit seinem jüngsten Sohn und einem Kollegen in einer Männer-WG. In der allerdings nicht alles rund läuft.
Leserinnen und Leser begeben sich zumindest örtlich auf vertrautes Terrain: mit dem Fernsehturm auf dem Kamm des Teutoburger Waldes, dem Klosterplatz, der Altstadt, Kirchdornberg und - rein fiktiv in diesem Fall - einer Villa im Stadtbezirk Senne. Heike Rommel: „Ziemlich abgeschieden und komplett ausgedacht."
Natürlich geht es mörderisch zu: Jakob Heitbreder, ein 18-jähriger Arztsohn, wird umgebracht. Ein Motiv scheint es nicht zu geben. Oder zu viele Motive. Die KK 11 aus dem Bielefelder Polizeipräsidium nimmt den Ex von Jakobs Freundin, eine Patientin seines Vaters und einen jungen Nachhilfelehrer ins Visier. Bei dem Mord allein bleibt es nicht: Die Familie Heitbreder wird auf vielfältige Weise bedroht. Nach und nach kommen gut gehütete Geheimnisse ans Licht - auch in der Männer-WG des Kommissars.
Anders als bei ihrem ersten Roman („Seitdem habe ich dazu gelernt“) setzt Heike Rommel auf sorgfältige Planung, bevor sie überhaupt mit dem Schreiben beginnt. Lokalkolorit sei ihr wichtig, aber auch eine schlüssige und aktuelle Geschichte. Über die Namen mache sie sich viele Gedanken: „Sie sollen die Akteure unterscheidbar machen, aber in Kombination Vorname-Nachname möglichst in Bielefeld nicht in der Realität vorkommen“. Das Telefonbuch helfe, aber, so die Autorin: „Ähnlichkeiten sind rein zufällig“.
Psychologie und Visuelle Kommunikation studiert
Heike Rommel, 1962 in Olpe geboren, lebt seit über 40 Jahre in Bielefeld. Sie hat Psychologie und Visuelle Kommunikation studiert, arbeitet in verschiedenen Einrichtungen für Menschen mit Behinderung. Das Krimischreiben ist ihr praktisch in die Wiege gelegt worden: Ihr Vater war Kriminalbeamter, ihre Mutter bei der Polizei angestellt.
Ihr erster Leser sei immer ihr Mann, dann folgten weitere „Testleser,“ etwa die Mitglieder einer Autorengruppe. Heike Rommel: „Wir lesen immer gegenseitig, was wir zu Papier gebracht haben.“ Zum Schluss dann ist der Lektor an der Reihe. Und, ja, manchmal müsse sie sich von Szenen trennen, sagt die Autorin: „Aber wahrscheinlich ist es gut so, auch, wenn es mir oft schwer fällt.“
Drei Lesungen in Bielefeld
Der Plot wird natürlich nicht verraten, nur soviel sagt Heike Rommel: „Im Erzählstrang der Ermittler gibt es einen Cliffhanger, den ich dann in Band 7 auflösen werde." Der Kriminalfall werde aber natürlich aufgeklärt, das Motiv entschlüsselt.
„Schattenleben “ stellt Heike Rommel auch bei Lesungen vor, drei Termine stehen bereits fest: am 26. Oktober im Heimathaus Jöllenbeck, am 11. November im Assapheum in Bethel und am 25. November im "Überseecafé" am Obersee.
Erschienen ist das Buch im KBV-Verlag; es kostet 14 Euro.
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