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Regionale-Projekt zum Großen Torfmoor im Mühlenkreis wird vom Land NRW finanziell gefördert

Landrätin: „Keine leichte Aufgabe“

Kreis Minden-Lübbecke

Mit einer Förderung in Höhe von 160.000 Euro unterstützt das Land NRW ein Projekt des Kreises Minden-Lübbecke: den Moderationsprozess im Landschaftsraum Großes Torfmoor und Bastauniederung als Teil des Regionale 2022-Rahmenkonzepts Erlebnisraum Weserlandschaft.

Über die Übergabe des Förderbescheides freuen sich (von links) Annette Nothnagel, Landrätin Anna Katharina Bölling, Regierungspräsidentin Judith Pirscher, Martina Vortherms (Leiterin des Kreis-Umweltamtes) und Dezernent Lutz Freiberg. Foto: Kreis Minden Lübbecke

Die Detmolder Regierungspräsidentin Judith Pirscher überreichte den Förderbescheid im Kreishaus in Minden an Landrätin Anna Katharina Bölling.

„Wir haben wahre Naturschätze vor der Haustür, die wir gemeinsam weiterentwickeln wollen. Es verdient schon jetzt Anerkennung, dass sich alle Beteiligten bereit erklärt haben, sich auf diesen Moderationsprozess einzulassen, denn es ist bekannt, dass die unterschiedlichen fachlichen Zielvorgaben und Interessen teilweise geradezu unvereinbar sind“, so die Landrätin. „Da kommt keine leichte Aufgabe auf die Beteiligten zu. Mich würde es freuen, wenn am Ende alle sagen könnten, dass sie einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer wertvollen natürlichen Ressourcen geleistet haben. Das hätte ohne Zweifel eine positive Signalwirkung für viele andere Projekte, bei denen es ähnliche Interessenkonflikte gibt.“

Regierungspräsidentin Judith Pirscher: „Mit dem Großen Torfmoor und den Bastauwiesen liegt zwischen Minden, Hille und Lübbecke ein ganz besonderer Schatz: das größte zusammenhängende Moorgebiet in Nordrhein-Westfalen. Das Land NRW hat ein besonderes Interesse an diesem Naturraum. Das zeigt sich auch in der vollständigen Förderung des Projektes in Höhe von 160.000 Euro. Ich freue mich daher sehr, mit der Förderzusage für dieses Projekt das Tor zu einem konstruktiven Dialog öffnen zu können. Naturschutz und ökologische Entwicklung in der Kulturlandschaft brauchen neue, zielgerichtete Ansätze zur kooperativen Diskussion unterschiedlicher Nutzer- und Interessensgruppen. Denn eins ist klar: Moore sind einzigartig – in ihrer Entstehung, ihrem Nutzen für das Ökosystem und auch in ihrem Nutzen für Klima und die Gesellschaft. Es gilt, sie in all diesen Aspekten für die Nachwelt zu erhalten.“

„Der besondere Landschaftsraum schafft an dieser Stelle Identität und steigert die Lebensqualität. Im ausgewogenen Zusammenwirken und verbindlichen Handeln aller Nutzenden von Landwirtschaft über Naturschutz bis zum Tourismus liegt der Schlüssel für eine nachhaltige Entwicklung, die auch dem Klimaschutz dient“, sagt Annette Nothnagel, Leiterin der Regionale 2022 bei der OWL GmbH.

Der Landschaftsraum Großes Torfmoor und Bastauniederung im Kreis Minden-Lübbecke hat als größtes Moorgebiet in Nordrhein-Westfalen eine besondere ökologische Funktion als Lebensraum wegen der grund- und niederschlagswassergeprägten Moorböden und der Vielzahl schutzwürdiger Tier- und Pflanzenarten. Gleichzeitig aber wird der Landschaftsraum landwirtschaftlich und touristisch genutzt. Zudem gewinnt die klimatische Funktion als CO2-Speicher zunehmend an Bedeutung.

Ziel des Regionale 2022-Projektes ist, einen modellhaften Lösungsansatz für die Frage von Interessensausgleich in der Landschaftsentwicklung zu erarbeiten. Es geht um die Vereinbarkeit von Klimaschutz und Naturschutz, Landwirtschaft und Erholung. Hierzu soll ein integrales Planungskonzept erarbeitet werden, das die einzelnen Interessensgruppen berücksichtigt, ein Leitbild für die Entwicklung des Landschaftsraums aufzeigt und eine Bindungswirkung für die Akteure entfaltet. Die Umsetzungsperspektive der Maßnahmen soll in den Blick genommen und verbindlich vorbereitet werden. Der Moderationsprozess ist ein Baustein des Regionale 2022-Rahmenkonzepts Erlebnisraum Weserlandschaft der Kreise Höxter (federführend), Lippe, Herford und Minden-Lübbecke.

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