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Unternehmer begleicht Verbindlichkeiten - Rekordstrafe für Geschäftspartner

Lars Windhorst erhält Rabatt auf Milliardenschulden

Bielefeld/Rahden

Der aus Rahden stammende Finanz-Unternehmer Lars Windhorst hat nach Angaben seines Sprechers wesentliche Altschulden in Milliardenhöhe beglichen. Dabei handelte er offenbar einen satten Rabatt heraus und musste am Ende wohl nur einen Bruchteil zahlen.

Finanz-Unternehmer Lars Windhorst. Foto: Christophe Gateau/dpa

Allen voran seien Verbindlichkeiten gegenüber der französischen Fondsgesellschaft H2O aus umstrittenen Anleihegeschäften beglichen worden, erklärte Windhorsts Sprecher Andreas Fritzenkötter auf Anfrage des WESTFALEN-BLATTES.

Ursprünglich war von rund 1,6 Milliarden Euro Anlegergeld die Rede, das eingefroren sei. Windhorst hatte sich mit H2O schließlich auf eine Rückzahlung von 1,45 Milliarden Euro geeinigt. Gezahlt haben dürfte er letztlich deutlich weniger. H2O hatte den Wert der Anlagen nach eigenen Angaben zwischenzeitlich auf rund eine Million Euro abgeschrieben.

Geld soll aus Einnahmen der Beteiligungsgesellschaft Tennor stammen

Windhorst hatte im Sommer eine Zahlung von 550 Millionen Euro an H2O angekündigt. Fritzenkötter erklärte, dass Windhorsts Beteiligungsgesellschaft Tennor in den vergangenen Monaten aus ihren Einnahmen mehrere Teilzahlungen an H2O geleistet und es auch nochmalige Gespräche mit dem Fondsverwalter gegeben habe.

„Eine letzte Teilzahlung“ sei kurz vor Jahresende erfolgt, die Schulden bei H2O seien damit beglichen. Zur Höhe der Zahlungen wollte sich Fritzenkötter nicht äußern. Auch bei weiteren Gläubigern, mit denen es seit Ende 2021 Stillhalteabkommen gab, seien Schulden getilgt worden.

Geschäftspartner droht mehrjähriges Berufsverbot

Die Fondsgesellschaft H2O ist derweil wegen der 2019 bekannt gewordenen Anlage in illiquide Windhorst-Papiere am Dienstag von der französischen Finanzaufsicht mit einer Rekordstrafe belegt worden. 75 Millionen Euro Bußgeld soll H2O zahlen, die Maximalstrafe von 15 Millionen für Einzelpersonen Co-Chef Bruno Crastes, der zugleich mit einem fünfjährigen Fondsmanagementverbot belegt wurde.

Mitgründer Vincent Chailley soll 3 Millionen Euro Bußgeld zahlen. Die Fondsgesellschaft kündigte am Mittwoch an, die Entscheidung anzufechten.

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