Zwangsarbeiter im Steinkohlebergbau eingesetzt – RAG-Stiftung beteiligt sich mit einer Million an Gedenkstätte
Mahnmal aus historischer Verantwortung
Schloß Holte-Stukenbrock
Die RAG-Stiftung und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) wollen zukünftig bei der Entwicklung des Stalag 326 (Stammlager) in Schloß Holte-Stukenbrock zu einer „Gedenkstätte von gesamtstaatlicher Bedeutung“ zusammenarbeiten. Der Vorstandsvorsitzende der RAG-Stiftung, Bernd Tönjes, und der LWL-Direktor Matthias Löb haben dazu eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Die RAG-Stiftung stellt für das Vorhaben Fördermittel in Höhe von einer Million Euro zur Verfügung.
Die Ziele der Zusammenarbeit sollen in einer Kooperationsvereinbarung konkretisiert werden. In der Vereinbarung wird es um die künftige Ausgestaltung von Vermittlungsangeboten, Forschungsvorhaben und Publikationen sowie um die Bewahrung der materiellen Überreste des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers gehen. Die Kooperationsvereinbarung soll voraussichtlich noch 2021 unterzeichnet werden.
Bernd Tönjes, Vorstandsvorsitzender der RAG-Stiftung: „Das Gefangenenlager Stalag 326 war zentraler Ausgangspunkt für den Einsatz von Zwangsarbeitern. Viele von ihnen wurden in den Steinkohlenbergwerken im Ruhrgebiet zur Arbeit gezwungen. Dieses dunkle Kapitel unserer Geschichte darf nicht in Vergessenheit geraten und muss als warnendes Mahnmal erhalten bleiben. Aus der historischen Verantwortung heraus, die auch der Steinkohlenbergbau an dieser Stelle trägt, bringen wir uns als RAG-Stiftung in das Projekt ein“.
„Durch die Förderung der RAG-Stiftung wird insbesondere die Entwicklung und Umsetzung museumspädagogischer Angebote für Jugendliche und Erwachsene sowie die grundlegende Bildungs- und Vermittlungsarbeit ermöglicht. Wir tragen damit unseren Teil dazu bei, Stalag 326 zu einem zentralen Ort der Erinnerung zu machen und das Wissen darum gemeinsam mit dem LWL für nachfolgende Generationen zu bewahren“, sagt Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied im Vorstand der RAG-Stiftung.
„Der LWL stellt sich mit seinen Partnern der Aufgabe, das damalige Stalag zu einem nationalen Ort der Erinnerungskultur zu machen. Inhaltlich stehen die erschütternden Schicksale der sowjetischen Kriegsgefangenen, das Lager als Drehscheibe für Zwangsarbeit im Zweiten Weltkrieg im Fokus – und die Frage, wie die Themen in eine zeitgemäße Bildungsarbeit einfließen können“, sagt LWL-Direktor Matthias Löb.
„Gemeinsam mit der RAG-Stiftung wollen wir dieses wichtige und schwierige Thema unserer Vergangenheit mit innovativen Vermittlungsformaten aus dem ‚Erinnerungsschatten‘ holen, wie das der damalige Bundespräsident Gauck nannte“, sagt LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger.
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