Bestattungskultur im Wandel: Stadt Paderborn reagiert auf geänderte Nachfrage
Mehr pflegefreie Gräber
Paderborn
Die Bestattungskultur ist im Wandel – das zeichnet sich auch in Paderborn deutlich ab. Während im Jahr 2000 nur jede zweite Beisetzung in einer Urne erfolgte, sind es inzwischen sechs von zehn Bestattungen. Von 1273 Beisetzungen im vergangenen Jahr erfolgten nur noch 404 traditionell in einem Sarg in einem Reihen- oder Wahlgrab. Diese Zahlen stellte die neue Leiterin des Umwelt- und Grünflächenamtes Jessica Schütte dem zuständigen Ausschuss vor.
Mehr als jede dritte Bestattung erfolgte in einer Urne im Friedgarten, einem Baumgrab oder anonym auf den Gemeinschaftsfeldern. „Die Nachfrage nach pflegefreien Urnengräbern steigt stetig“, stellte Michael Kriesten fest, der für die Friedhöfe verantwortlich zeichnet. „Gleichzeitig erreichen uns viele Anträge auf vorzeitige Rückgabe einer Grabstelle wegen des Pflegeaufwands.“ Viele Angehörige würden nicht verstehen, dass eine Rückgabe vor Ablauf der als Nutzungsdauer vereinbarten 30 Jahre nicht möglich sei. Ausnahmen ermöglicht die Friedhofsverwaltung nach Angaben von Kriesten nur, wenn die Pflege selbst nachweislich nicht zu leisten sei und auch eine Auftragsvergabe wirtschaftlich nicht zumutbar wäre. „Auch das muss uns aber nachgewiesen werden“, betonte er im Ausschuss.