Gewalt, Vernachlässigung, überforderte Eltern: 126 Minderjährige untergebracht – „auch Folge von Corona“
Noch nie nahmen Jugendämter im Kreis Herford so viele Kinder in Schutz
Kreis Herford
Hinter jedem Fall steckt das Schicksal eines kleinen Menschen: Die Jugendämter im Kreis Herford haben im vergangenen Jahr 76 Kinder (unter 14 Jahren) in Einrichtungen oder Pflegefamilien untergebracht – so viele wie noch nie.
In den vergangenen fünf Jahren ist diese Zahl kontinuierlich gestiegen: von 41 (2017), 49 (2018), 59 (2019) und 65 (2020) auf zuletzt eben 76. Hinzu kommen 50 Inobhutnahmen (plus 9) von Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren, so dass im vergangenen Jahr kreisweit 126 Schutzmaßnahmen für Minderjährige durchgesetzt wurden. In 99 Fällen lag eine Gefährdung vor, 27 Mal erfolgte der Schutz auf Wunsch der Betroffenen. Gut die Hälfte (69) von ihnen hat einen Migrationshintergrund.