Ob tatkräftige Hilfe vor Ort oder Spendenaktionen: Das Schicksal der Menschen im Ahrtal bewegt viele
Paderborner zeigen Herz für Flutopfer
Paderborn
Die Solidarität der Paderborner mit den Flutopfern an der Ahr ist ungebrochen groß. Ob es um tatkräftige Hilfe oder um Spendensammlungen geht: Viele Vereine, Organisationen und Privatpersonen unterstützen die Betroffenen, die noch lange mit den Folgen zu kämpfen haben werden.
Steb hilft vor Ort
Im Dezember waren Mitarbeiter des Stadtentwässerungsbetriebes erneut zwei Wochen mit einem Spülfahrzeug vor Ort, um Abwasserkanäle, soweit noch vorhanden, zu reinigen sowie Schlamm und Sand aus Gebäuden und Hausanschlüssen zu pumpen. Das war bereits der zweite Einsatz dieser Art, nachdem Ende Oktober bereits David Griebel und Eugen Heilmann mit dem Saug- und Spülfahrzeug in Dernau, Rech Mayschoß und Schuld tätig waren. Den beiden Mitarbeitern der Kanalunterhaltung zeigten sich dort Bilder und Szenen, die sie noch lange beschäftigen werden. In manchen Straßen hatte das Wasser für mehrere Stunden mehr als sechs Meter hoch gestanden. Das Paderborner Fahrzeug war in dem teils noch sehr unwegsamen Gelände sehr gefragt, weil es einen gesonderten mehr als 40 Meter langen ausrollbaren Saugschlauch besitzt, der es ermöglicht, die Arbeiten auch in größerer Entfernung zum Fahrzeug durchzuführen. Beeindruckt hat die Helfer des Steb die Solidarität vor Ort.
Old Table: 20.000 Euro
In gesellschaftlicher Verantwortung zu handeln, ist eines der Ziele der Vereinigung Old Table 114 in Paderborn (OT114). Dies haben die Mitglieder auch durch persönliche und finanzielle Hilfe im Flutkatastrophengebiet an der Ahr gezeigt. Bei mehrtägigen Einsätzen vor Ort hat Vizepräsident Markus Hunneck tatkräftig Schutt beseitigt, Schlamm und Überreste aus Häusern entfernt und Einrichtungen wie eine Küche neu eingebaut. Darüber hinaus konnte er mit Unterstützung der Vereinigung OT114 an drei Familien, die besonders hart von der Flut betroffen waren, insgesamt 20.000 Euro Spenden übergeben.
Die Vereinigung der Old Tablers Deutschland besteht aus rund 6500 Mitgliedern und arbeitet in einem Netzwerk eng mit den Vereinigungen Round Table, Ladies Circle und Tangent Club zusammen. Um die Projekte, die durch persönlichen Einsatz unterstützt werden, finanzieren zu können, gibt es die Tabler-Stiftung. Ein Mitglied des OT114 stellte zudem zusätzlich 5000 Euro für eine Familie zur Verfügung.
Kolpingsfamilie aktiv
Die stattliche Summe von 16.000 Euro hat die 94 Mitglieder starke Kolpingsfamilie Paderborn West insgesamt an die Kolpingsfamilie in Kall überreicht, um schwer betroffene Flutopfer zu unterstützen. Gesammelt wurde der Betrag durch viele Aktionen, berichtet Vorsitzender Claus Meier über viele Aktionen in Paderborn, bei denen Geld gespendet wurde. Arne Esch-Hagen stellte den Kontakt von Paderborn nach Kall her und machte sich mehrfach vor Ort ein Bild.
Waffeln für Flutopfer
Neben Weihnachtsbäumen verkauften die Mitarbeiter des Delbrücker Garten- und Landschaftsbaubetriebs Vieth in Sande auch Waffeln und Glühwein und veranstalteten eine Tombola. Anne und Heiner Vieth freuten sich schließlich über 2500 Euro Erlös. Ein Teilbetrag soll direkt einer der betroffenen Familien des Hochwassers im Ahrtal zukommen, den Rest des Gesamtbetrages spenden sie an die Spendenaktion Fluthilfe des WESTFALEN-BLATTS.
Kinderfeuerwehr hilft
Unter dem Motto „Gemeinsam geben wir alles!“ hat die Kinderfeuerwehr Paderborn im Sommer eine Spendenaktion zugunsten der Flutopfer ins Leben gerufen. Mit einem Spendenscheck über 8000 Euro konnten sich Stefanie Elwenspeck und Patrizia Tacke, das Leitungsteam der Kinderfeuerwehr Paderborn, auf den Weg nach Euskirchen machen. Neben vielen privaten Spendern haben sich Wachabteilungen der hauptamtlichen Feuer- und Rettungswachen sowie einige Löschzüge und Abteilungen an der Sammlung beteiligt.
Solilauf von Schülern
„Jeder Cent zählt“, dachten sich die Schüler der Klasse 10 d der Gesamtschule Elsen und schnürten ihre Sportschuhe. Mit ihrem Sponsorenlauf zugunsten der Flutopfer konnten sie 100 Euro einwerben. Weitere gut 100 Euro erhielten die Flutopfer über die Initiative „Elsen hilft“, aus einer Pfandsammelaktion der Klasse 8b der Gesamtschule.
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