Landesweiter Aktionstag am Samstag, 8. Januar: Abschlusskundgebung auf dem Rathausplatz
Parents for Future Paderborn: Mahnwachen für sofortigen Kohleausstieg
Paderborn
Die Parents for Future Paderborn beteiligen sich am kommenden Samstag, 8. Januar, gemeinsam mit Greenpeace Paderborn und weiteren Initiativen an einem landesweiten Aktionstag: Unter dem Hashtag #alledörferbleiben geht es um den sofortigen Kohleausstieg.
Nach drei Mahnwachen, beginnend um fünf vor zwölf (11.55 Uhr), am Rathaus, der Alten Synagoge und dem Franziskanerkloster folgt um 13 Uhr die Abschlusskundgebung vor dem Rathaus.
“Zwar möchte die Ampelkoalition 'idealerweise bis 2030' aus der Kohle aussteigen. Trotzdem lässt der RWE-Konzern, einer der größten CO2-Emittenten Europas, weiterhin Braunkohle im Rheinischen Revier abbaggern. In NRW regiert die CDU gemeinsam mit der FDP. Aktuell ist das Dorf Lützerath akut gefährdet. Die Entscheidung, ob Eckardt Heukamp, der letzte Landwirt von Lützerath, von RWE im Eilverfahren enteignet werden darf, wurde vom OVG Münster vertagt”, erklärt Marcus Zauner von den Parents for Future Paderborn. Dabei sei längst klar, wenn die globale Erhitzung auf höchstens 1,5 Grad begrenzt werden solle, müssten alle bedrohten Dörfer am Tagebau Garzweiler gerettet werden.
Kohleausstieg bis spätestens 2028
Zu diesem Ergebnis komme eine Studie des DIW Berlin im Auftrag des Bündnis Alle Dörfer Bleiben. Prof. Dr. Claudia Kemfert, Co-Autorin der Studie: “Wir haben errechnet, wie ein Kohleausstiegspfad in NRW im Einklang mit dem deutschen 1,5-Grad-Budget gestaltet werden kann. Um die globale Erhitzung mit einer Einhaltungswahrscheinlichkeit von 50 Prozent auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen, dürfen aus den Tagebauen im Rheinland noch maximal 235 Millionen Tonnen Braunkohle für die Kohleverstromung und -veredelung gefördert werden. Um die Klimaschutzziele einzuhalten, muss in NRW ein schnellerer Kohleausstieg bis spätestens 2028 anvisiert werden.”
Stefan Wisbereit
Mit den #fünfvorzwölf-Mahnwachen an den drei Standorten in der Paderborner Innenstadt wollen die Initiativen auch auf die Verantwortung der Kirchen und Gläubigen aufmerksam machen. “Seit dem Klimastreik im September sind an einigen Kirchen Paderborns Fahnen zu sehen, auf denen es heißt: Schöpfung bewahren. Wie passt es dazu, dass die massive Zerstörung der Schöpfung durch den Braunkohleabbau und die anschließende Verbrennung der Kohle weiter hingenommen werden?”, fragt Nafsika Sotiriou-Barth, Aktivistin bei Parents for Future. “Eigentlich ist es aus klimapolitischer Sicht bereits fünf nach zwölf”, befürchtet Stefan Wisbereit von Paderborn for Future und ergänzt: “Der NRW-weite Aktionstag bildet für uns eine Art Startschuss in den Landtagswahlkampf. NRW muss sich ganz klar dazu bekennen, wie wirksamer Klimaschutz schnellstmöglich umgesetzt werden soll.”
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