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Paderborner Ratsfrau Süsselbeck: „Wettbewerb im Gesundheitssystem trifft die Schwächsten“

St.-Johannisstift-Kreißsaal zu: „Die Linke“ fordert Verbesserungen

Paderborn

Die Ratsfraktion der Partei „Die Linke“ kritisiert die Schließung des St.-Johannisstift-Kreißsaals. Das Problem sei, dass die Geburtshilfe in Deutschland nicht zur Grundversorgung zähle und in der Krankenhausfinanzierung und bei den Abrechnungspauschalen nicht angemessen vergütet werde.

Das evangelische Krankenhaus St. Johannisstift in Paderborn Foto: Jörn Hannemann/Archiv

„Hebammen leisten einen wesentlichen und unverzichtbaren Beitrag für Schwangere, Mütter und Neugeborene. Der kommerzielle Wettbewerb im Gesundheitssystem trifft auch in Paderborn gerade die Schwächsten“, sagt Ratsfrau Elke Süsselbeck.

Hebammen berichteten nach Angaben der Partei schon lange davon, dass sie im Kreißsaal häufig drei Frauen parallel betreuen und regelmäßig Vertretungen übernehmen müssten, weil es zu wenig Hebammen gebe. „Die Linke“ beruft sich auf den Hebammen-Verband, demzufolge freiberufliche Hebammen jährlich durchschnittlich 14.000- Euro verdienten, was einem Stundenlohn von 7,50 Euro entspreche. Hinzu kämen die Kosten für den Haftpflichtversicherungsschutz. „Unser Gesundheitssystem muss dringend saniert werden“, fordert Süsselbeck. Auch die Arbeitsbedingungen müssten verbessert werden, um wieder mehr Menschen für diesen Beruf zu gewinnen.

Wie berichtet, ist die Geburtsstation seit Mittwoch wegen Personalmangels vorübergehend für spontane Geburten geschlossen. Die betroffenen Frauen sollen – soweit möglich – in der Frauen- und Kinderklinik St. Louise und in Salzkotten versorgt werden. Nicht betroffen sind Frauen mit geplanten Kaiserschnitten sowie die Versorgung der gynäkologischen Patientinnen.

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