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Paderborner Schulausschuss lobt Konzept – Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung bereits integriert

Stephanus-Grundschule wird zum Vorbild für die Zukunft

Paderborn

Trotz immenser Kosten haben die Mitglieder des Schulausschusses dem Umbau der Stephanus-Grundschule zugestimmt. Sie erhält fünf Züge, eine Mensa und soll dann jedem Kind einen Platz für die Ganztagsbetreuung bieten. Damit setzt die Verwaltung bei der Erweiterung den im September 2021 vom Gesetzgeber beschlossenen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung vom Schuljahr 2026/2027 an um.

Von Dietmar Kemper

Die Stephanus-Grundschule wächst um 305 Quadratmeter. Die Kinder lernen in zwei Jahrgangshäusern, die durch einen Trakt für die Verwaltung mit Lehrerzimmer verbunden sind. Neu hinzu kommt eine Mensa. Foto: Oliver Schwabe

Damit das möglich wird, sollen das Mittagessen in der neuen Mensa in drei Schichten ausgegeben und das Betreuungsangebot von drei OGS- und zwei RGT-Klassen (Rhythmisierter Ganztag) auf zwei OGS- und drei RGT-Klassen umgestellt werden. Die Grundschule wächst um 305 Quadratmeter, aber leider wachsen auch die Kosten. Inzwischen geht Sören Lühr vom städtischen Gebäudemanagement (GMP) von 25,4 Millionen Euro aus, fertig soll alles Mitte 2028 sein und damit zwölf Monate später als geplant.

Rainer Lummer (Für Paderborn) sprach in der Sitzung am Donnerstag von „exorbitanten Kosten“. Dass im laufenden Betrieb gebaut werde und das über fünf Jahre, werde für Schüler und Lehrer eine enorme Belastung bedeuten. Es werde kaum Überschneidungen geben, versprach Sören Lühr: „Wir können die Baustelle vom Unterricht separieren.“ Erst werde der westliche Teil mit der Mensa gebaut, dann der östliche.

Catharina Scherhans von den Grünen hält die Pläne der Verwaltung, in die der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung bereits eingearbeitet ist, für eine „gute, pragmatische Lösung“. Sie glaubt: „Ein späteres Neuanfassen würde noch teurer.“ Weil in die Zukunft geplant, überzeuge das Projekt, findet auch Roswitha Köllner (Linksfraktion), die SPD sieht ihre Forderungen nach umfassender OGS-Betreuung erfüllt, wie Julia Lakirdakis-Stefanou betonte. Auch die CDU und FDP stimmten zu, die AfD enthielt sich. Der Christdemokrat Christian Rörig fragt sich: „Bund und Länder haben die Musik bestellt. Bleiben wir jetzt auf den Kosten sitzen?“ Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung führe zu einem höheren Personal- und Raumbedarf: „Ohne Doppelnutzung von Schulgebäuden wird es nicht gehen.“

Apropos Gebäude: Obwohl die neue Bundesregierung die Förderungen für energetische Sanierungen und Neubauten plötzlich gestoppt hat, geht Sören Lühr vom GMP davon aus, dass Bestandsgebäude wie die Stephanus-Grundschule davon nicht betroffen sind und 35 bis 45 Prozent der anrechenbaren Kosten berücksichtigt werden können.

Schüler aus Benhausen ziehen um

Grundschulverbund Benhausen-Neuenbeken wird der Standort Benhausen energetisch saniert und bekommt Mensaflächen. Jetzt steht der Zeitplan fest. Nach den Sommerferien 2022 soll es losgehen und das Ganze im Herbst 2023 abgeschlossen sein, sagte die Leiterin des Schulverwaltungsamtes, Christel Rhode. Die Kinder aus Benhausen ziehen nach Neuenbeken um. Der Schülertransport werde über Busse der Paderborner Verkehrstochter Padersprinter geregelt, die Eltern bekämen ein Schulwegticket, erläuterte Rhode weiter. An den Haltestellen wolle die Verwaltung mit Hilfe von Lehrern und Eltern eine Aufsicht organisieren, um pulkartige Aufläufe zu vermeiden. In Neuenbeken werden demnach zwei neue Räume erschlossen und ein Caterer wird für die Verpflegung mit Essen sorgen. Die betroffenen Eltern sollen in einem Brief über das Procedere informiert werden.

Die SPD hatte für die Sitzung des Schulausschusses vorab Einzelheiten von der Verwaltung angefragt. Eltern, Lehrer und Betreuer bräuchten angesichts des wegen der Corona-Pandemie ohnehin schon turbulenten Schulalltags „ein gewisses Maß an Planungssicherheit“. In Benhausen werden die Klassen 1a, 2a, 3a und 4a unterrichtet, in Neuenbeken die übrigen Klassen

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