Aktion Dreikönigssingen zum zweiten Mal durch Corona-Pandemie eingeschränkt – Digitale Spendendose
Sternsinger besuchen Kindergärten
Warburg
Seit dem Dreikönigstag, dem 6. Januar, sind sie wieder unterwegs, die Sternsinger. Bei Wind und Wetter, Regen und Schnee gehen sie in Anlehnung an die drei Weisen Caspar, Melchior und Balthasar seit 1959 von Haus zu Haus und sammeln Spenden für Kinder in Not auf der ganzen Welt.
Doch seit 2021 mussten sich die Organisatoren umstellen. An jedem Haus klingeln, für die Hausbewohner singen oder den Segensgruß vorzutragen, vielleicht auch zum Aufwärmen auf eine Tasse Kakao hereingebeten zu werden, das ist in Zeiten der Pandemie nicht möglich. Trotzdem versuchen alle Orte auf unterschiedliche Art und Weise, soviel es geht möglich zu machen.
In der Warburger Kernstadt hat Rudi Ryll, vom Warburger Sternsinger-Organisationsteam, am Freitagmorgen eine Sternsingergruppe zusammengetrommelt, um mit dieser den fünf katholischen Kindergärten von Warburg den Segen zu bringen. „Wir haben bereits zwei Aufkleber verteilt und zwei Mal den Segen mit Kreide geschrieben“, berichtet Rudi Ryll. „Jetzt besuchen wir noch einen weiteren Kindergarten und treffen uns am Mittag mit Bürgermeister Tobias Scherf, der sich extra Zeit für uns genommen hat.“
Corona-Test vor dem Start
Bevor die Sternsinger Zazou (10), ihr Bruder John (8) und Florian (11) gestartet sind, haben sie sich testen lassen. Alle drei haben schon mehrfach an der Aktion teilgenommen. „Wir haben viel Spaß dabei und wir sparen für die armen Kinder“, sagt John und zeigt, wie er in diesem Jahr Spenden entgegennimmt. Florian stellt die Spendenbüchse auf den Stern, so dass John die Spenden auf Distanz entgegennehmen kann. In Warburg wird traditionell der Segen gesprochen und das Lied „Wir kommen aus dem Morgenland“ gesungen. Nach vier Kindergärten hat sich der Text gut eingeschliffen und das Trio trällert harmonisch. Die kleineren Kindergartenkinder schauen sie fasziniert mit großen Augen an. Die goldenen Kronen, die glänzenden Gewänder, das macht Eindruck. Die größeren Kinder klatschen begeistert.
In der Regel sind in Warburg 22 Gruppen mit je drei Mädchen oder Jungen unterwegs. Die meisten sind älter als neun Jahre. „Alle Kinder sind bei uns herzlich willkommen. Egal, welches Gesangbuch sie haben, oder ob sie überhaupt eines besitzen“, sagt Ryll lächelnd in Hinblick darauf, dass es unwichtig ist, welcher Konfession oder Religion ein Kind angehört, denn es geht darum, dass Kinder anderen Kindern helfen.
Die Aktion Dreikönigssingen hat im Jahr 2022 seinen Fokus auf medizinische Hilfe für Kinder im Südsudan gelegt. Im aktuellen Sternsingerfilm „Gesund werden – gesund bleiben“ – abrufbar im Internet unter www.sternsinger.de/sternsingen/sternsinger-material/sternsinger-film-unterwegs-fuer-die-sternsinger/ – besucht der beliebte Reporter Willi Weitzel, bekannt aus „Willi will‘s wissen“ den kleinen Benson im Krankenhaus. Der sudanesische Junge war beim Mango pflücken vom Baum gefallen und wurde in einem von den Sternsingern unterstützten Krankenhaus schnell und gut versorgt.
Unterstützung für Salvatorinnen von Nazareth
Es gibt jedoch unzählige Projekte auf der ganzen Welt, die von den Sternsingern unterstützt werden. Warburg fördert die Salvatorinnen von Nazareth, die eine Schule für christliche Araberkinder führen. Durch die Spenden wird das Schulgeld für den Schulbesuch finanziert. „Wir stehen in direktem Kontakt mit den Schwestern und wissen, dass die Spenden über das Kindermissionswerk bei ihnen ankommen“, so Ryll. Er selbst hat bei einer Israelreise die Salvatorinnen und ihre Schule bereits besucht.
Viele Orte bieten eine Barspendenaktion in der Kirche an. In den Postwurfsendungen befinden sich die Informationen für eine Spende per Überweisung. Corona hat die Aktion jedoch auch viel digitaler werden lassen. Auf www.sternsinger.de/spendendose/ ist eine digitale Spendendose zu finden, wo ab fünf Euro aufwärts Beträge über diverse Online-Bezahldienste gespendet werden können.
Bei jedem Wind und Wetter vorbildlich
Knapp 300.000 Jungen und Mädchen sind jährlich bundesweit als Sternsinger unterwegs, etwa 20.000 davon jedes Jahr im Erzbistum Paderborn, wo Kinder und Jugendliche im Jahr 2021 trotz Lockdown über zwei Millionen Euro sammeln konnten.
„Ihr setzt euch Jahr für Jahr bei jedem Wind und Wetter vorbildlich für andere Kinder ein. Dass ihr das nun schon zum zweiten Mal unter diesen erschwerten Corona-Bedingungen tut, kann gar nicht hoch genug gelobt werden“, sagte Erzbischof Hans-Josef Becker. Jedes Jahr belohnen der BDKJ-Diözesanverband und das Erzbistum Paderborn den Einsatz der jungen Sternsinger mit einer diözesanen Dankesfeier: In diesem Jahr findet am 22. Januar um 10 Uhr ein Gottesdienst im Paderborner Dom mit Weihbischof Matthias König statt, der auch im Live-Stream mitgefeiert werden kann.
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