Grünen-LandtagskandidatinUta Lücking aus dem Kreis Höxter zu Schule in der Pandemie
„Strukturen sind viel zu unbeweglich“
Kreis Höxter
„Bildung heißt Zukunft – auch unter Pandemiebedingungen.“ Die Grünen-Landtagskandidatin für den Kreis Höxter, Uta Lücking, nimmt die hohen Coronzahlen im Kreis und die WB-Berichte der vergangenen Tage zum Anlass, einen Blick auf die heimischen Schulen zu werfen.
„Die Corona-Pandemie hat noch sichtbarer gemacht, woran unser Bildungssystem krankt: Veraltete Lerninhalte, verkrustete und unbewegliche Strukturen und eine absolute Ignoranz der Bedürfnisse derer, um die es geht: die Schülerinnen und Schüler“, so Lücking.
„Wagen wir in diesem Moment einen Blick in Schulen unseres Landes – im dritten Jahr mit Corona – so finden wir ein unsägliches Chaos vor: Die Zahl der Omikron-Fälle rast ungebremst nach oben; für Grund- und Förderschulen werden Pooltests in der Doppeltest-Variante zur Verfügung gestellt, für Schulen des Gemeinsamen Lernens jedoch nicht. Die Labore kommen mit der Auswertung der PCR-Tests nicht hinterher. Ist ein Pooltest-Ergebnis positiv, so muss am nächsten Morgen ein negativer Schnelltest nachgewiesen werden, damit das Kind am Unterricht teilnehmen kann. Das bedeutet Dauerstress – für die Kinder, die so etwas wie verlässliche Strukturen in den letzten drei Jahren nicht kennengelernt haben, für die Eltern, die ihren Alltag irgendwie bewältigen müssen, und für das gesamte Schulpersonal, das mit all den Aufgaben, die jetzt noch dazu kommen, total überlastet ist“, so die Grünen-Kandidatin in einer Stellungnahme.
Einige Grundschulen machten dies nun nach außen deutlich, indem sie eine weiße Fahne hissen würden, um zu verdeutlichen, dass es so nicht weitergehen könne. Die Grünen im Düsseldorfer Landtag drängen laut Uta Lücking seit Monaten auf den Einsatz von Schulassistenz zur Unterstützung beim Testen und anderen Koordinierungsaufgaben sowie auf zusätzliche Räume und zusätzliches Personal.
Auch im Forderungskatalog: Ausbau von Mentoringprogrammen, Vereinfachung bürokratischer Prozesse, Verbesserung der Unterstützung für digital gestütztes Lernen, pädagogische Freiheit der Lehrerinnen und Lehrer, Wahrnehmung des Zusammenhangs zwischen Bildungsgerechtigkeit und Gesundheitsschutz.
Die Akteurinnen und Akteure im Schulbetrieb brauchen aus Sicht der Grünen mehr Entscheidungsspielräume, um handlungsfähig zu bleiben. Schulleiterinnen und Schulleiter müssten selbstständig entscheiden können, wann der Klassenunterricht in ein Distanzlernen verlegt werden müsse – angepasst an die Situationen der Klasse, des Kurses, der Jahrgangsstufe – flexibel. „Erst dann ist es möglich für Schulen, verlässliche Rahmen für Schülerinnen, Schüler und Eltern zu gewährleisten, die nicht von der kurzfristigen Mitteilung des Bildungsministeriums oder des Schulamtes abhängig sind“, so Uta Lücking. Bildung müsse mit Corona gedacht werden und darüber hinaus. Dafür haben die Grünen im Landtag NRW am 20. Januar einen Antrag gestellt, der strukturelle Probleme von Schule im Blick hat (https://gruene-fraktion-nrw.de/parlament/bildung-fuer-das-21-jahrhundert-aus-der-pandemie-lernen-bildung-endlich-konsequent-neu-denken/): „Aus der Pandemie lernen – Bildung neu denken“.
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