Haftbefehle gegen Mann aus Höxter und Ex-Frau
41-Jährige stirbt nach wochenlanger Gefangenschaft auf Gehöft
Höxter (WB/ca/dpa). Eine Frau aus Bad Gandersheim (Landkreis Northeim) ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft wochenlang in einem abgelegenen Haus im ostwestfälischen Höxter gefangen gehalten worden und schließlich an schweren Misshandlungen gestorben.
Gegen einen 46-Jährigen und seine 47 Jahre alte Ex-Frau sei Haftbefehl wegen Totschlags erlassen worden, sagte Ralf Meyer, Sprecher der Staatsanwaltschaft Paderborn, am Freitag. »Die Obduktion hat ergeben, dass das Opfer durch stumpfe Gewalt gegen den Kopf gestorben ist.« Über Motiv und Aussagen der beiden Tatverdächtigen machte er keine Angaben.
Das Paar, das seit etwa fünf Jahren in einem Einfamilienhaus in Höxter lebte, soll die 41-jährige Frau aus Niedersachsen seit mehreren Wochen gegen ihren Willen in seinem Haus festgehalten haben.
Wenn die beiden das Haus verließen, sollen sie ihr Opfer mitgenommen haben, um eine Flucht zu verhindern.
In der vergangenen Woche brachte das Paar das Opfer in ein niedersächsisches Krankenhaus, wo der Tod der Frau festgestellt wurde. Oberstaatsanwalt Meyer: »Die Frau starb durch stumpfe Gewalt.«
»Die Beschuldigten waren nunmehr gezwungen, wegen des schlechten Gesundheitszustandes einen Rettungswagen zu rufen«, schrieben die Mordkommission Bielefeld, die Staatsanwaltschaft Paderborn und die Polizei Höxter in ihrer Mitteilung. Ein Notarzt brachte die Frau dann ins Krankenhaus nach Northeim. Dort sei sie zwei Stunden später gestorben.
Die Spurensicherung soll Mittwoch das Haus in Höxter durchsucht haben.
Die Frau ist den Ermittlungen zufolge durch eine Partnerschaftsanzeige in die Hände ihrer mutmaßlichen Peiniger geraten. Der 46-jährige Mann habe eine Zeitungsannonce geschaltet und darin nach einer Frau für eine feste Beziehung gesucht, teilten die Ermittler am Freitag mit.
Nach einer kurzen Phase des Kennenlernens sei die 41-Jährige aus Bad Gandersheim in das Haus des Mannes und seiner Ex-Frau gezogen. »Hier wurde die Frau festgehalten und körperlich misshandelt«, teilten die Ermittler mit. Hinweise auf sexuellen Missbrauch gebe es bislang nicht.
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