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Paderborner CDU fordert Ausschluss bei Planungen für Hermann-Löns-Sportpark – Volt-Mitglied weiter in der Kritik 

Verani Kartum droht weiteres Ungemach

Paderborn

Die Paderborner CDU-Fraktion erhöht den Druck auf Volt-Politiker Verani Kartum. Wie berichtet, hatte dieser völlig überraschend die FBI/Volt-Fraktion platzen lassen.

Von Ingo Schmitz

In die Planungen für den Hermann-Löns-Sportpark sollen nur noch der TSV Schloß Neuhaus und die Dolphins einbezogen werden. Die SC Aleviten sollen nach Willen der CDU kein Mitspracherecht erhalten. Foto: Oliver Schwabe

Bislang bleiben die Gründe für die nicht abgestimmte Aktion schleierhaft. Der Volt-Vorstand-NRW hat sich nach wie vor nicht zu den Vorgängen geäußert – trotz Wiederholter Anfrage. Dafür kommt nun weiterer Gegenwind aus Paderborn.

Die CDU-Ratsfraktion nimmt den Vorfall zum Anlass, Kartum für sein Verhalten öffentlich zu kritisieren. Er habe sich nun vollends ins Abseits gestellt, heißt es in einer Pressemitteilung vom Donnerstag.

Bekanntlich ist der ehemalige Bürgermeisterkandidat der Volt-Partei auch Vorsitzender des Sportvereins SC Aleviten, der sich mit der Integration durch Sport in Paderborn einen Namen gemacht hat. Allerdings hat es in der Vergangenheit auch immer wieder Ärger gegeben. Vor zwei Jahren war dem Verein vorgeworfen worden, bei der Nutzung des Hermann-Löns-Stadions wiederholt gegen Regeln und Vorgaben der Hausordnung verstoßen zu haben. Die SC Aleviten hatten diese Kritik als diskriminierend bezeichnet.

Aufgrund der Erfahrungen sehe die CDU Verani Kartum als Partner bei den nun anstehenden Planungen zum Hermann-Löns-Sportpark in Schloß Neuhaus als „völlig ungeeignet“ an. „Bei diesem Projekt ist bei mehreren Vereinen, die die Anlage auch zukünftig gemeinsam nutzen sollen, Kompromiss- und Kooperationsbereitschaft sowie vor allem Zusammenhalt gefragt. „Das bringt Herr Kartum alles nicht mit“, sagt der Neuhäuser CDU-Ratsherr Markus Pollmeier. „Mit dem TSV 1887 Schloß Neuhaus und den Paderborn Dolphins läuft das aus meiner Sicht sehr ordentlich. Das ist ein Miteinander“, stellt Pollmeier, der auch Mitglied im Ausschuss für Sport und Freizeit ist, fest. Das „Mitein­ander“ sei allerdings nicht mit Kartum möglich.

Für die Vorsitzende des Bezirksausschusses Schloß Neuhaus-Sande, Susanne Meiche sei klar, dass die Politik gemeinsam mit der Verwaltung für den künftigen Hermann-Löns-Sportpark eintreten müsse.

„Bei einem Projekt dieser Größenordnung ist dafür jedoch absolute Verlässlichkeit gefordert, und auf die Wankelmütigkeit des Verani Kartum kann hier nicht gebaut werden. Dieser hat selbst durch sein Verhalten im Rat der Stadt Paderborn dafür gesorgt, dass der SC Aleviten in die Planung nicht mehr einbezogen werden kann“, formuliert Meiche. Wichtig sei es, jetzt unter Berücksichtigung der räumlichen Möglichkeiten und der finanziellen Ressourcen gerade für den TSV 1887 als größten Neuhäuser Sportverein bestmögliche Bedingungen zu schaffen.

Markus Mertens

Der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion, Markus Mertens, sieht Kartum als „einen Selbstdarsteller entlarvt“, der nur so lange einigermaßen die Füße stillhalte, bis er seinen persönlichen Zielen zumindest ein Stück nähergekommen sei. „Jeder, der in Paderborn eine gewisse Nähe zum Sport hat, weiß, dass es auf verschiedenen Paderborner Sportanlagen und mit unterschiedlichen Vereinen Ärger gegeben hat. Dabei hat Kartum gute Integrationsarbeit betrieben. Aber andere Vereine mindestens ebenso gut und mit wesentlich mehr Nationalitäten. Jede integrative Arbeit ist grundsätzlich gut. Nur dabei ist es umso wichtiger, dass die zu Integrierenden im Mittelpunkt stehen“, sagt Mertens. „Mit seinen peinlichen Aktionen hat sich Kartum jetzt endgültig ins Abseits gestellt. Auch eben beim Hermann-Löns-Sportpark. Dort ist noch ein weiter Weg zu gehen, doch ohne Verani Kartum ist das kein Hindernislauf mehr“, so Mertens.

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