Mit Bus und Bahn vom Nordsauerland nach Ostwestfalen-Lippe
Wenn man plötzlich ÖPNV-Kunde ist
Bielefeld
Manchmal wird man eines Besseren belehrt, ebenso unerwartet wie unvorbereitet. Und dann steht man vor dem Scherbenhaufen seiner bisherigen Überzeugungen. Eigentlich war ich schon seit geraumer Zeit ein Fürsprecher der Verkehrswende. Weniger Individualverkehr, weniger Auto, mehr Klima – ich hielt das für machbar. Dann strandete ich in einer Stadt am Nordrand des Sauerlandes. Jetzt sehe ich das etwas anders mit der Verkehrswende.
Es ist ein Samstag, kurz nach 11 Uhr, als plötzlich alle Warnleuchten des Armaturenbretts zu blinken beginnen, der Wagen an Fahrt verliert, der Motor den Dienst quittiert. Kurz vor der Ortseinfahrt Warstein, auf der Bundesstraße 55, rollt der Wagen aus und kommt auf dem Seitenstreifen zum Stehen. Auch der Laie ohne kraftfahrzeugtechnische Ausbildung, der ich bin, weiß gleich: Das war’s, die Reise ist hier und jetzt zu Ende. Da sich gleich gegenüber eine Kfz-Werkstatt befindet und der Meister sich die Sache am Montag mal ansehen will, bleibt der Wagen, wo er ist. Ich hingegen beschließe, mit öffentlichen Verkehrsmitteln die Heimreise in das 83 Kilometer entfernte Bielefeld anzutreten.