Nach preisgetriebenem Umsatzplus nun Stagnation erwartet – viele Betriebe in Kurzarbeit
Möbelbranche unter Druck
Bielefeld
Die deutsche Möbelbranche kämpft mit weiterhin hohen Rohstoffkosten, der eingebrochenen Baukonjunktur und Kaufzurückhaltung der Kunden. Nachdem 2022 nur höhere Preise bei sinkenden Absatzmengen den Herstellern ein Umsatzplus bescherten, werden nun für das laufende Jahr stagnierende Erlöse bei weiter rückläufigen Stückzahlen erwartet. Deshalb gilt bei vielen Betrieben aktuell Kurzarbeit. Der Möbelhandel ist nach einem „erfolgreichen“ Jahr 2022 zurückhaltend mit einer Prognose. Die Lage helle sich aber auf und sei besser als vor Monaten befürchtet.
Die Hälfte der deutschen Möbelhersteller plant im laufenden Quartal Kurzarbeit, sagt Verbands-Geschäftsführer Jan Kurth. „Das heißt nicht, dass die Bänder für Wochen stillstehen, es geht um einzelne Schichten oder Tage“. Betroffen seien Betriebe über alle Segmente hinweg, bei Küchenbauern sei die Notwendigkeit etwas geringer. „Die Lieferzeiten haben sich normalisiert, liegen nun wieder häufig bei vier bis sechs Wochen“, spricht Kurth über einen positiven Effekt der Krise, der es zumindest Handel und Kunden angenehmer mache.