Kommentar zum SCP-Sieg gegen Werder im DFB-Pokal
Krönung der bisherigen Saison
Paderborn
Hätte es noch eines Beweises bedurft, was Werder Bremen in der 2. Runde des DFB-Pokals in Ostwestfalen erwarten könnte, wurde dieser am Abend zuvor am Böllenfalltor geliefert.
Dort hatte der SV Darmstadt 98 Borussia Mönchengladbach aus dem Wettbewerb geworfen. Was der Zweitliga-Primus gegen den Sechsten aus Liga eins schaffen kann, dazu ist womöglich auch der Zweite aus dem Unterhaus gegen den Neunten aus der höchsten Fußball-Etage in der Lage. Genau. Am Ende eines begeisterten und stimmungsvollen Abends steht zum fünften Mal in der Vereinsgeschichte das Achtelfinale und die Erkenntnis, dass diese Saison eine ganz große werden kann.
Zunächst einmal möchte der SCP seinen Aufstiegsplatz in der Liga am Samstag bei Eintracht Braunschweig verteidigen, einen Tag später hoffen die Paderborner im Pokal auf ein attraktives und machbares Los. So wie es Werder war. Mit seiner Undiszipliniertheit und Verbannung aus dem Kader ebnete ausgerechnet Marvin Ducksch seinem Ex-Verein den Weg zum Weiterkommen.
Dass eine gewisse Maria Asnaimer, Torjägerin der TuS Germania Lohauserholz-Daberg, dem SCP den nächsten Gegner bescheren wird, ist womöglich ein gutes Omen. Asnaimer erzielte in der vergangenen Saison unübertroffene 101 Tore in der Liga und im Pokal für ihren Klub. Das passt zur Paderborner Torfabrik.
Die zusätzlichen knapp 850.000 Euro Prämie fürs Achtelfinale sind das eine, einen Erstligisten verdient besiegt zu haben, ist das andere. Es war die Krönung der bisherigen Saison, die fünf Wechsel in der Startelf bedeuteten keinen Qualitätsabbruch. Zum ersten Mal das Halbfinale oder Finale zu erreichen, ist noch weit weg, der dritte Aufstieg in Liga eins ist aber spätestens jetzt keine Utopie mehr. Der verletzte Vize-Kapitän Marco Schuster sagte vor dem Anpfiff: „Wenn wir weiter unsere Leistung zeigen, ist in der Liga einiges möglich.“ Es fällt schwer, ihm zu widersprechen.

