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Ein Kommentar zum Trainer des SC Paderborn 07

Lukas Kwasniok taucht ab und vergibt damit eine Chance

Paderborn

Anstatt einmal den Helm aufzusetzen und durch ein mediales Sperrfeuer zu gehen, duckt sich Lukas Kwasniok lieber weg und flüchtet.

Von Matthias Reichstein

Paderborns Trainer Lukas Kwasniok. Foto: Friso Gentsch/dpa/Archivbild

 Raus aus Paderborn, weg von seiner Mannschaft und hin zu seiner Familie. Dass Ehefrau Anna und die Kinder das Wichtigste im Leben des Fußballlehrers sind, ist völlig klar und das muss auch so sein. Und dass Kwasniok bei so einem schwerwiegenden Vorwurf wie dem der sexuellen Nötigung zunächst alles tun muss, um die Scherben daheim zusammenzufegen, ist auch gut zu verstehen.

Was nicht passt, ist der zeitliche Ablauf. Kwasniok selbst betonte noch am Freitag in einer Mitteilung des SCP, dass die Interessen des Vereins an erster Stelle stehen. Er handelt allerdings nicht so und deshalb wurde eine große Chance vertan.

Denn Kwasniok ist eben nicht nur Ehemann und Vater, er nimmt als einer von nur 36 Bundesligatrainern auch einen ganz besonderen Platz in unserer Gesellschaft ein. Paderborns Trainer ist dieser Rolle am Freitag nicht gerecht geworden.

Statt sich mit offenem Visier allen Fragen zu stellen und damit – so gut das in einem laufenden Verfahren geht – umfassend zu informieren, verlässt er die Bühne, die ihn auch zu einem wohlhabenden Mann gemacht hat, durch die Hintertür. Das wirkt wie ein Spiel auf Zeit, so ganz nach dem Motto: lieber aussitzen statt aufklären.

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