Paderborns Torjäger soll bei West Ham United im Gespräch sein
Angebot für Mamba?
Paderborn (WB). Verliert Bundesligist SC Paderborn seinen Torjäger Streli Mamba? Angeblich soll West Ham United großes Interesse am 25-Jährigen haben. Das berichten verschiedene englische Medien. »Ich glaube nicht daran, aber wir lassen alles auf uns zukommen«, bleibt Trainer Steffen Baumgart gelassen.
Kurze Annahme, hohes Tempo, schneller Abschluss, Tor. Das ist das Spiel von Streli Mamba, der erst zu Saisonbeginn von Drittliga-Absteiger Energie Cottbus kam. Vor einer Woche schlug der Deutsch-Kongolese ausgerechnet vor Europas größter Stehtribüne doppelt zu, düpierte und demontierte ängstliche Dortmunder und schwärmte hinterher: »Das war ein irres Gefühl. Da stehen allein 25.000 Fans.«
Diese furiosen 90 Minuten blieben auch auf der Insel nicht unbeobachtet, konkretes Interesse soll der abstiegsbedrohte Tabellen-17. aus dem Osten Londons haben. »Wir sollten die Kirche im Dorf lassen. Der Fußball ist verrückt und man darf heute nichts mehr ausschließen, aber dass ein Spiel reicht, um ein Angebot aus der Premier League zu bekommen, ist für mich nur schwer vorstellbar«, sagte Baumgart dem WESTFALEN-BLATT.
Der wirtschaftliche Aspekt
Paderborns doppelter Aufstiegstrainer machte gleichzeitig deutlich, Mamba die Chance, sollte eine konkrete Offerte vorliegen, nicht zu verbauen: »So ein Angebot kommt vielleicht nur einmal im Leben. Da könnte ich nicht sagen: Streli, du bleibst beim geilsten Klub in Westfalen.« Zumal der wirtschaftliche Aspekt auch eine Rolle spielen dürfte. Finanziell gesehen ist die Premier League schon seit Jahren eine Klasse für sich: Keine andere Liga kassiert so viel Geld für TV-Rechte (fünf Milliarden Euro für drei Jahre), und nirgendwo sonst verdienen Profis und Trainer mehr. »Sollte es zu einem Abschluss kommen, wäre der SC Paderborn wahrscheinlich gleich für die kommenden drei Jahre alle Sorgen los«, mutmaßt Baumgart.
Mamba, der bereits zum Ligastart in Leverkusen traf und bislang auf vier Saisontore (eine Vorarbeit) kommt, hat in dieser Spielzeit aber auch schon die gestiegene Fallhöhe gespürt. Gegen Hertha, Bayern und Köln kam er gar nicht zum Einsatz, vor dem Heimspiel gegen Mainz strich ihn Baumgart sogar aus dem Kader: »Streli ist ein Riesentalent. Aber er muss in beide Richtungen arbeiten. Drei Sprints anziehen reicht nicht.« Eine Botschaft, die er offenbar verstand. Oder wie es Baumgart gestern ausdrückte: »Wenn er das umsetzt, was sein Trainer will, dann kommen auch ganz andere Vereine auf ihn zu.«
Mamba auf die Insel? Das wäre zumindest nicht der erste Top-Torjäger, den Paderborn in Richtung England verlieren würde. Bereits 2012 verpflichtete Zweitligist Hull City Nick Proschwitz und überwies 3,3 Millionen Euro. Vor zwei Jahren verließ Dennis Srbeny den SCP und wechselte für 1,5 Millionen Euro Ablöse zum Zweitligisten Norwich City. Der SCP überwinterte damals als Erster in der 3. Liga , schaffte am Ende aber trotzdem den Aufstieg. Auch, weil mit Philipp Klement ein Top-Spieler nachverpflichtet werden konnte. Die Vorzeichen sind nun anders: Paderborn ist Erstligist, kämpft um den Ligaerhalt und adäquater Ersatz ist nicht in Sicht.
»Vorbild« Leipzig kommt
Verletzt ist beim SC Paderborn niemand, der Einsatz von Sebastian Vasiliadis (rechte Leiste) im Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr, Sky) gegen RB Leipzig bleibt aber fraglich. Der defensive Mittelfeldspieler könnte durch Hamid Sabiri oder Cauly Souza ersetzt werden. Offen ist auch, wer auf der rechten Seite verteidigt: Laurent Jans patzte beim 3:3 gegen den BVB gleich doppelt, ihn könnte »Mo« Dräger verdrängen. »Leipzig gehört neben den Bayern zu den Mannschaften mit den besten und konstantesten Leistungen«, lobte Trainer Steffen Baumgart gestern und verriet: »Als ich in Paderborn anfing, war der Klub in fußballerischer Hinsicht mein Vorbild.«
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