Den SC Paderborn und Union Berlin verbindet eine Menge
Ein Duell, viele Geschichten
Paderborn (WB). SC Paderborn gegen Union Berlin – das ist ein Duell mit vielen Geschichten. Vor dem Aufeinandertreffen am Samstag (15.30 Uhr, Sky) in der Benteler-Arena erinnert man sich an unvergessene Begegnungen: zum Beispiel an eine Paderborner 4:5-Niederlage in der Alten Försterei; oder eine 2:3-Pleite des SCP in Berlin in Überzahl und nach 2:0-Führung
Es gibt aber auch viele positive Erinnerungen der Blau-Schwarzen, die jüngste liegt noch gar nicht so lange zurück. Beim bis dato letzten Aufeinandertreffen der beiden Klubs am 30. März dieses Jahres zeigten die Westfalen im Osten der Republik ihre wohl beste Saisonleistung und machten nach Toren von Christopher Antwi-Adjei, Sven Michel und Philipp Klement mit einem 3:1-Sieg das Tor zur 1. Liga weit auf. Am Ende gingen beide durch und stiegen nach 2009 (damals in die 2. Liga) zum zweiten Mal gemeinsam auf. Vor zehn Jahren schaffte es Union direkt, Paderborn erst in der Relegation (gegen den VfL Osnabrück). Diesmal war es umgekehrt: Der SCP durfte schon nach dem letzten Spieltag feiern, Union nahm den Umweg über die Entscheidungsspiele gegen den VfB Stuttgart.
In der Bundesliga stehen sie sich nun zum ersten Mal gegenüber, die Voraussetzungen sind sehr unterschiedlich. Union hat Hertha BSC nicht zuletzt durch den 1:0-Derbysieg als Nummer eins in der Hauptstadt abgelöst und zählt mit vier Dreiern in den vergangenen fünf Spielen zu den Mannschaften der Stunde. Die Auswahl des Schweizer Trainers Urs Fischer besiegte unter anderem schon Topteams wie Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund. Der SCP ist dagegen trotz des 1:0 am Sonntag bei Werder Bremen noch nicht wirklich oben angekommen, auch wenn er erstmals seit dem vierten Spieltag nicht mehr die Rote Laterne trägt.
Union im Herzen
Es gibt viele Verbindungen zwischen den Vereinen. Sören Brandy, Dominic Peitz spielten sowohl für Union als auch für Paderborn, aktuell stehen im Berliner Aufgebot in Michael Parensen und Marvin Friedrich zwei ehemalige Paderborner. Am meisten aber vereint ein anderer die Rivalen: Steffen Baumgart. Der SCP-Trainer ist Kult in Köpenick und das nicht nur, weil er seit Jahren mit seiner Familie dort wohnt. Der gebürtige Rostocker spielte von 2002 bis 2004 für Union und sagt: „Meine wichtigste und erfolgreichste Zeit als Spieler war bei Hansa, als Trainer ist es Paderborn. Aber was ich bei Union an Emotionen erlebt habe, war einzigartig. Ich bin dort als Kapitän zum einzigen Mal abgestiegen. Das war nicht schön, aber diesen Zusammenhalt werde ich nie vergessen.“
Union bleibt für immer in Baumgarts Herzen, auch wenn seine Frau Katja bei den Eisernen als Leiterin des Fanshops im November nach fünf Jahren aufgehört hat. „Das hat aber nichts mit Union und mit mir zu tun. Sie möchte einfach noch mal etwas Neues machen“, sagt er. So kann sich Frau Baumgart unbeschwert für ihren Mann freuen. Das gilt jedoch nicht für eine 28-köpfige Abordnung des SSV Köpenick-Oberspree, die komplette Altherren-Mannschaft von Steffen Baumgart reist zum Spiel nach Paderborn. Der SCP-Trainer freut sich, weiß aber: „Das sind alles Union-Fans.“
Startseite