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Paderborner Vucinovic ist zweimal auf- und dreimal abgestiegen

Ein Spiel zum Abschied

Paderborn (WB). Wenn Marc Vucinovic auf seine fünf Jahre beim SC Paderborn zurückblickt, kann der 29-Jährige eins völlig zu Recht behaupten: »Langweilig war es nie.« Am Samstag (13.30 Uhr) im Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden wird der Rechtsverteidiger zum letzten Mal in der Benteler-Arena das SCP-Trikot tragen.

Matthias Reichstein

Ein vorbildlicher Profi: Nach fünf Jahren beim SC Paderborn wird Marc Vucinovic (Mitte) am Samstag offiziell verabschiedet. Foto: Besim Mazhiqi

Marc Vucinovic kam im Sommer 2013 gemeinsam mit Trainer André Breitenreiter vom TSV Havelse, stieg ein Jahr später in die 1. Liga auf und war danach beim sich über drei Jahre ziehenden Absturz dabei. Der endete vor zwölf Monaten sportlich in der Regionalliga. »Umso glücklicher bin ich jetzt, dass ich mit der Rückkehr in die 2. Liga gehe«, sagt »Vuci«.

Veränderungen auf zwei, drei Positionen

Der Aufstieg zum Abschied wird nun mit einem Einsatz versüßt. »Ich werde die Mannschaft verändern«, kündigte Trainer Steffen Baumgart an. Ein Tausch betrifft den gelbgesperrten Sven Michel. Zu dem ist Baumgart gezwungen, und hier dürfte Ben Zolinski ins Team rücken. Die anderen Wechsel vollzieht er freiwillig. Einen könnte Marc Vucinovic betreffen. Wobei sich der Coach da noch etwas bedeckt hält: »Ich möchte Marc bringen. Ob von Beginn an oder später entscheide ich am Freitag.« So oder so wäre die personelle Änderung keine Schwächung, wohl aber eine Art Verbeugung vor einem langjährigen Profi, den Baumgart so beschreibt: »Auf ihn konnte ich mich immer verlassen. Er hat einen sauberen Charakter, ist klar im Kopf und einer, der nie mit seiner Meinung hinter dem Berg hält.«

Dass es in dieser Saison nur noch für fünf Einsätze in der 3. Liga reichte, lag auch an einem Knochenödem im Knie und einer damit verbundenen langen Verletzungspause. »Bis zum Winter wussten wir nicht, ob es überhaupt noch einmal mit ihm weitergeht. Dann wurde es mit den Erfolgen der Mannschaft auch noch richtig schwer für ihn«, blickt Baumgart zurück. Schon in der Hinrunde hatte Lukas Boeder die Rolle auf der rechten Abwehrseite übernommen, mit Matthias Stingl (U19-Kapitän des FC Bayern München) wurde für die Position ein Spieler nachverpflichtet. Damit war die Tür für Vucinovic praktisch zu, die Trennung im Sommer beschlossen.

»Eine harte Entscheidung«

»Das war auch für mich eine harte Entscheidung«, sagt Manager Markus Krösche, der 2014 noch gemeinsam mit Vucinovic in die Bundesliga aufgestiegen war. »Mit ihm werde ich immer den größten Erfolg meiner Laufbahn verbinden«, sagt Krösche, für den Vucinovic trotz der geringen Spielzeit ein Aufstiegsgarant ist: »Der Erfolg einer Mannschaft hängt auch von denen ab, die nicht spielen. Wenn die nicht jeden Tag Druck machen, würde das Niveau sinken und sich eine Zufriedenheit breitmachen, mit der man am Ende alle Ziele verfehlt.«

Viel Lob für Vucinovic, der nun auf einen Einsatz vor großer Kulisse hoffen darf: Knapp 13.000 Tickets sind verkauft. Großer Applaus ist deshalb garantiert, und den wird es schon vor dem Anpfiff geben. Die Bühne der offiziellen Verabschiedung gehört dann aber nicht nur Vucinovic. Auch Pascal Itter und Torhüter Till Brinkmann werden am Samstag gewürdigt.

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