Der Ehrgeiz des Paderborner Trainers lässt trotz der entspannten sportlichen Situation nicht nach
„Es geht um ‘ne ganze Menge“
Paderborn
An Humor hat es Steffen Baumgart noch nie gemangelt, aber so locker wie in seinen letzten Wochen beim SC Paderborn hat man den Trainer selten erlebt.
Er ist mit sich und dem Verein absolut im Reinen. Das oberste Ziel Klassenerhalt ist längst erreicht und völlig gleich, was in den noch ausstehenden drei Zweitliga-Partien passiert, eines steht für Baumgart jetzt schon fest: „Dass ich zufrieden bin und es auch am Ende der Saison sein werde, davon gehe ich fest aus. Für mich ist alles ein gelungener Abschluss.“
Durchmarsch von der 3. in die 1. Liga, eine hohe Wertschätzung bei den Spielern, dem Staff, im Verein und in der Stadt: Baumgart wird in Paderborn nach vier Jahren so schnell nicht vergessen werden. Dass Bürgermeister Michael Dreier ihn persönlich verabschiedete, unterstreicht den Wert des Coaches. Doch der 49-Jährige will sich im Saisonfinale nicht nur feiern lassen, der sportliche Erfolg steht bei ihm nach wie vor an erster Stelle. „Neun Punkte könnten es sein, wir wollen sie auch, aber die Schwierigkeit ist, dass die Gegner mitmachen müssen“, sagt er vor dem Gastspiel am Sonntag beim FC Erzgebirge Aue (13.30 Uhr, Sky).
Baumgart kann sich nicht erinnern, „dort überhaupt schon einmal gewonnen zu haben“, freut sich auf seinen Ex-Spieler Ben Zolinski und erwartet einen heißen Fight: „Aue ist eine zweikampfstarke und kompakte Mannschaft mit einem sehr guten Umschaltspiel. Die Stürmer Krüger und Testroet sind in der Lage, aus dem Nichts zu Chancen zu kommen und Tore zu machen.“ Und er weiß, dass im Erzgebirgsstadion nicht nur spielerische Qualitäten gefragt sind: „Wenn du nach Aue fährst, musst du Fußball arbeiten.“
Flexibel in der Offensive
Dabei sei es egal, ob beide Mannschaften durch sind. „Es geht um ‘ne ganze Menge“, sagt Baumgart und brennt weiter vor Ehrgeiz: „Es geht darum, ein Fußballspiel zu gewinnen.“ Eine Punktevorgabe für die finalen 270 Minuten der Saison und seiner Amtszeit beim SCP hat der Übungsleiter nicht, ein bisschen Klettern in der Tabelle wünscht er sich nach wie vor. „Das ist uns bislang nicht so gelungen, wie wir uns das vorgestellt haben“, sagt Baumgart. Und das, obwohl seine Mannschaft die vergangenen vier Spiele nicht verlor und acht Zähler sammelte. „An diese positiven Ergebnisse wollen wir anknüpfen. Wenn die Jungs weiter ihre Leistung bringen, werden wir auch noch einige Punkte holen“, ist Baumgart sicher.
Wen er am Sonntag auf den Rasen schickt, weiß er dagegen nur teilweise. Bis auf Frederik Ananou und Nicolas Bürgy hat er die Qual der Wahl. Reserve-Keeper Jannik Huth ist wie angekündigt bis zum Saisonende die Nummer 1, die Viererkette bleibt mit Johannes Dörfler, Aristote Nkaka, Sebastian Schonlau und Jamilu Collins unverändert, auf der Sechs ist Ron Schallenberg gesetzt. Davor ist einiges möglich. „Wir sind in der Offensive sehr flexibel“, sagt Baumgart und macht speziell Chris Führich und Kai Pröger Hoffnung auf eine Rückkehr in die Startelf: „Chris hat nach der Pause die Frische zurück und Kai ist nicht nur aufgrund seiner zwei Tore gegen Osnabrück und Düsseldorf wieder auf einem sehr guten Weg.“
So könnte der SCP spielen
Huth - Dörfler, Nkaka, Schonlau, Collins - Schallenberg - Antwi-Adjei, Srbeny, Justvan - Führich, Michel
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